Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
22.02.2016, 20:07:24 / Havanna 2016

Cuba Sí feierte Geburtstag im Haus der Freundschaft

Von Volker Hermsdorf
IMG_7396.JPG
Justo Cruz und Jörg Rückmann (Cuba Sí) überreichen das Geschenk

Zum 25. Geburtstag der Solidaritätsorganisation Cuba Sí hatte das Kubanische Institut für Völkerfreundschaft (ICAP) am 19. Februar in ihr »Casa de Amistad« (Haus der Freundschaft) geladen. Unter den zahlreichen Gästen, um nur einige zu nennen, befanden sich Noel Carillo, der Europakoordinator im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Kubas, der Europadirektor des Außenministeriums Elio Rodríguez, der Held der Republik Kuba, Fernando González (Cuban Five), Rafael Domínguez, Präsident der Kubanischen Vereinigung für Tierproduktion (ACPA), der ehemalige Botschafter Kubas in Deutschland, Gerardo Peñalver, der heute für bilaterale Beziehungen im Auswärtigen Amt verantwortlich ist, außerdem die Vorsitzende der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Petra Wegener und die Delegation von junge Welt und Melodie und Rhythmus.

Der erste ICAP-Vizepräsident Elio Gámez erinnerte in seinen Grußworten an die guten Beziehungen und die Freundschaft zwischen Kuba und der DDR, die mit deren Untergang schlagartig unterbrochen wurde. Für die Bevölkerung der sozialistischen Karibikinsel habe der Systemwechsel im Osten Deutschlands schmerzhafte Nachteile gebracht, sagte Gámez. So habe die Bundesregierung zum Beispiel die von der DDR vertraglich zugesicherte Lieferung von Milchpulver für Kubas Kinder einfach eingestellt. Für Kuba sei es eine große materielle und moralische Hilfe gewesen, dass Menschen in Deutschland im Jahr 1991 die Organisation Cuba Sí gegründet und versucht hätten, mit der Kampagne »Milch für Kubas Kinder« die größte Not etwas zu lindern. »Die DDR ist zwar verschwunden«, sagte Gámez, »aber die Verbindung und Freundschaft zu unseren deutschen Genossen ist geblieben.« Heute sei Kuba weniger als in der Sonderperiode auf materielle Hilfe, dafür aber um so mehr auf die politische Solidarität im Kampf für die Beendigung der US-Blockade, die Rückgabe des besetzten Gebietes in der Bucht von Guantánamo und die Einstellung der subversiven Programme zur Beseitigung des sozialistischen Gesellschaftsmodells angewiesen. »Wir versichern Euch und unseren Freunden in aller Welt, dass wir Euch nicht enttäuschen werden«, schloss Gámez und versprach: »Alles, was wir in unserem Land an Veränderungen durchführen, dient einzig und allein dem Ziel, den sozialistischen Prozess zu stärken.«

Justo Cruz und Jörg Rückmann von Cuba Sí dankten im Namen der Mitglieder ihrer Organisation und erinnerten daran, dass das ICAP am 30. Dezember 2015 ebenfalls ein Jubiläum, allerdings bereits den 55. Jahrestag seiner Gründung, feierte. Dazu überreichten sie ICAP-Präsidentin Kenia Serrano das Bild einer Laserprojektion auf die Fassade des Karl-Liebknecht-Hauses in Berlin, mit der am 17. Dezember 2015 unter anderem die Forderung nach Beendigung der US-Blockade gegen Kuba propagiert worden war. Musikalisch wurde die Feier von Eduardo Sosa (Kuba) und Tobias Thiele (BRD) begleitet.

Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es viele interessante Gespräche über Solidaritätsprojekte und über die Möglichkeiten, der massiven Desinformation durch die Mehrzahl der Medien Alternativen entgegenzusetzen. Etliche kubanische Teilnehmer, darunter Kenia Serrano, Fernando González und ICAP-Europadirektorin Gladys Ayllón zeigten großes Interesse an der jungen Welt und ihren Projekten. Wir versprachen, uns weiter und verstärkt darum zu bemühen, zu drucken, wie Politiker und die großen Medien lügen und zu veröffentlichen, was andere verschweigen.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!