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01.03.2016, 18:06:39 / Havanna 2016

Das Kulturfestival für alle zieht durchs Land

Von Volker Hermsdorf
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Zehn Tage lang, vom 11. bis zum 21. Februar, hat unsere Delegation aus Redakteuren der jungen Welt und der Musikzeitschrift Melodie und Rhythmus von der 25. Internationalen Buchmesse direkt aus Havanna berichtet. Seit gut einer Woche zieht die Messe jetzt durch alle Provinzen Kubas, wo es bis zum 24. April kleinere Ausgaben des Literaturfestivals gibt.

So können sich auch die Menschen außerhalb der Metropole über Neuerscheinungen der kubanischen Verlage informieren und an zahlreichen kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Eineinhalb Wochen nach der Abschlussveranstaltung in Havanna ist es Zeit für eine Zwischenbilanz.

Wie die Präsidentin des Kubanischen Buchinstituts (ICL), Zuleica Romay, mitteilte, haben 345.000 Besucherinnen und Besucher die Messe und ihre Veranstaltungen in der kubanischen Hauptstadt besucht. Und das, obwohl eine Kaltfront nach der anderen das Land heimsuchte, wie wir am eigenen Leib erlebten. Mehr als 234.000 Bücher wurden verkauft. Die kubanischen Verlage hatten zur Messe über 3.000 Neuerscheinungen oder wieder aufgelegte Werke herausgebracht.

Obwohl die Resonanz von Besuchern, Veranstaltern und Medien überwiegend positiv war, gab es auch Kritik. Die Tageszeitung »Granma« bezeichnete die zehntägige Veranstaltung in Havanna am 29. Februar als »schwierige Messe«. Die Zeitung kritisiert, dass viele Bücher nicht rechtzeitig zur Messe fertig wurden, was bei etlichen Besuchern die Freude getrübt habe. Das ICL hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass nur 63 Prozent der angekündigten Neuerscheinungen pünktlich ausgeliefert worden waren.

Trotzdem war die Stimmung gut. Neben der historischen Festung San Carlos de La Cabaña über dem Hafen von Havanna gab es zahlreiche weitere Ausstellungs- und Veranstaltungsorte wie den Pabellón Cuba, das ALBA-Kulturzentrum, die Universität von Havanna,  das Kulturinstitut Casa de las Américas oder den Schriftsteller- und Künstlerverband UNEAC, an denen insgesamt hunderte Lesungen, Vorträge und künstlerische Veranstaltungen stattfanden.

Mit Ausstellern und Besuchern aus 37 Ländern fand das diesjährige Kulturfestival, deren Gastland Uruguay prominent vertreten war, auch international wieder Beachtung. Gewidmet war die Messe dem 60. Jahrestag der Landung der Yacht »Granma«, mit der 1956 der bewaffnete Kampf zum Sturz der Batista-Diktatur begann, sowie dem 130. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei in Kuba.

Trotz mancher Defizite, die noch analysiert werden sollen, zog ICL-Präsidentin Zuleica Romay eine positive Bilanz. Keine kubanische Familie sei von diesem Event ausgeschlossen gewesen, da es sich bewusst von der anderswo geltenden Konzeption unterscheide, Bücher vor allem als Ware anzusehen oder diese den Eliten vorzubehalten. Unsere Delegation kann bestätigen, dass Kubas Buchmesse ihren hohen Anspruch einlöste.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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