Nobelpreisträgerin Ehrengast in Havanna
Von Peter Steiniger»Die USA müssen alle Arten von Sanktionen und Boykotten gegen Kuba aufheben, ob sie nun wirtschaftlicher oder anderer Art sind«, fordert Nadine Gordimer, die bekannteste Schriftstellerin Südafrikas, in einem Interview mit dem kubanischen Online-Kulturmagazin »La Jiribilla«. Hierin äußert sie sich über die Rolle der Literatur in ihrem Land, zu den sozialen Ursachen von Fremdenhaß und über die politische Situation dort.
Gordimer setzt sich in ihren Arbeiten vor allem mit der Apartheid, mit deren Wurzeln im Kolonialismus und mit den Perspektiven des neuen Südafrika auseinander. Sie zeichnet differenziert und ironisch die Folgen von Rassismus und sozialer Ungleichheit auf. 1991 wurde ihr der Literaturnobelpreis zuerkannt.
»Mich besorgen die aktuellen Differenzen und eine mögliche Spaltung innerhalb der Allianz mit der KP Südafrikas und anderen wichtigen Verbündeten«, bekennt sich das ANC-Mitglied Gordimer zur Regierung der Einheit. »Ich glaube, wenn wir die Apartheid überwinden konnten, dann können wir auch unsere jetzigen Probleme überwinden, die aus der weltweiten ökonomischen Rezession herrühren.«
Mit dem sozialistischen Kuba verbindet die Romanautorin und Essayistin Nadine Gordimer (geb. 1923) eine lange Freundschaft. An der diesjährigen Internationalen Buchmesse in Havanna nimmt sie als Ehrengast teil.
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