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13.02.2010, 22:53:59 / Buchmesse Havanna 2010

Trubel auf der Cabaña

Von André Scheer
Blick von der Festung
Der Blick auf Havanna ist einzigartig

Zehntausende Kinder bevölkern die altehrwürdige Kolonialfestung La Cabaña, die hoch über Havanna thront. Zusammen mit ihren Eltern stürmen sie die unzähligen Stände, an denen Kinderbücher angeboten werden. Aber auch Liebhaber anderer Literatur kommen auf ihre Kosten.

Beeindruckend die Halle des Gastlandes Rußland. Die Präsentation der russischen Gäste konzentriert sich auf den 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Kuba, sowie auf den 65. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Eine Sonderausstellung ist den Kubanern gewidmet, die in den Reihen der Roten Armee gegen Hitlerdeutschland gekämpft haben. Dazu kommen historische Plakate, die die Freundschaft zwischen der Sowjetunion und Kuba hochhalten, sowie großformatige Fotos von kubanisch-sowjetischen Bewegungen, so von Treffen Raúl und Fidel Castros mit sowjetischen Staatschefs oder ein Foto, das Che Guevara mit Juri Gagarin, dem ersten Menschen im All, zeigt.

Guter Betrieb auch am Stand des Berliner Büros Buchmesse Havanna, an dem junge Welt, mehrere linke Verlage und Cuba-Soligruppen ihre Produkte vorstellen. Guten Absatz finden die Werbeplakate der jungen Welt, die für fünf Pesos Cubanos ihre Abnehmer finden. Besonderen Anklang bei den kulturinteressierten Kubanern finden auch die Bilder von Thomas J. Richter, die unseren Stand schmücken und ihm ein Aussehen geben, das sich wunderbar von den manchmal etwas sehr traditionell gestalteten Messeständen etwa der Frankfurter Buchmesse abhebt.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!