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09.02.2011, 16:21:43 / Buchmesse Havanna 2011

Start mit Schwierigkeiten

Von Andre Scheer

Wenn alles zu glatt geht, muss es wenigstens in Havanna dauern. Wir sind ohne Probleme in Kuba angekommen, um die jW, den Verlag 8. Mai, Cuba-Soligruppen, Verlage und andere wie gewohnt bei der Internationalen Buchmesse zu vertreten.
Heute morgen (wir haben derzeit den 9. Februar um 10.10 Uhr kubanischer Ortszeit) haben wir unseren ersten Termin beim Kubanischen Institut für Völkerfreundschaft (ICAP), um dort alle wichtigen Veranstaltungen abzusprechen.
Die Journalisten unter uns lassen sich danach offiziell akkreditieren, während alle anderen schon mal die Cabaña, die große Festung über der Altstadt von Havanna, in Augenschein nehmen. Hier beginnt morgen offiziell die Buchmesse.

Wir sind also soweit alle gut angekommen. Nur am Flughafen gab es erstmal ein wenig Aufregung, als zwei von uns nicht die Kontrollen passieren konnten. Sie hatten ein besonderes, vom Kulturministerium ausgestelltes Visum dabei - aber leider nur als Fotokopie. Die Originale sollten am Flughafen hinterlegt sein - waren sie aber nicht. Nach mehreren Stunden Hektik und aufgeregten Telefonaten konnte dann aber auch das auf kubanische Weise gelöst werden. Alles wie gehabt also.

Und jetzt freuen wir uns darauf, dass es richtig losgeht. Morgen mit dem Auftakt und ab Übermorgen dann mit Hochbetrieb und unzähligen Büchern. Havanna, wir sind da!

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!