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04.02.2012, 09:46:08 / Buchmesse Havanna 2012

Französische Lektion im Streiken

Von Katja Klüßendorf
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Streik? Nö, das steht da nicht wirklich - oder?

»Industrial action has been called by several air transport unions during the period 6 to 9 february 2012« heißt es schon seit Donnerstag abend auf der Website der Fluggesellschaft Air France. Gestern nachmittag geht die Nachricht auch über die deutschen Agenturen und Zeitungen im Netz rum.

Die fünf zum Streik aufrufenden Gewerkschaften protestieren gegen ein kürzlich von der Nationalversammlung verabschiedetes Gesetz, das Streikende im Flugverkehr verpflichtet, ihren Ausstand 48 Stunden vorher anzukündigen. Montag wird der Höhepunkt der Streikaktion erwartet.

Montag, ausgerechnet Montag. Da soll es doch für uns losgehen, auf nach Havanna zur Buchmesse. Vielleicht hätte ich auf die Stimmen hören sollen, die von Air France abrieten. Aber zwei Freigepäckstücke und gratis Rotwein zum besseren Schlafen auf dem zehnstündigen Flug sprachen für die französische Fluggesellschaft. Die Erinnerung an den letzten Iberiaflug über Madrid nach Havanna noch ein Argument mehr. Und Flüge anderer Airlines waren einfach gar nicht für uns zu zahlen.

Ich könnte fluchen. Dabei solidarisiere ich mich doch sonst immer als Gewerkschaftsmitglied für die Streikenden. Streik ja, aber bitte erst, wenn wir in Havanna gelandet sind. Vielleicht hilfts ja, daß Gewerkschafter mit an Bord sind?


Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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