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14.02.2012, 17:43:52 / Buchmesse Havanna 2012

Zu Gast bei Fidel - Interview mit Katja Klüßendorf

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Katja Klüßendorf war für die junge Welt zum »Treffen der Intellektuellen« bei Fidel Castro eingeladen

Katja, du warst eine von den insgesamt vier Eingeladenen der Berliner Büro Buchmessen-Delegation zum »Treffen der Intellektuellen für den Frieden und die Bewahrung der Umwelt« am vergangenen Freitag. Die Veranstaltung hat 9 Stunden gedauert, das ist unheimlich viel.

Ja, es ist unglaublich, welche Ausdauer, Aufmerksamkeit und Neugier Fidel Castro seinen Gästen entgegengebracht hat.

Alle waren sehr froh, den Comandante so zu erleben und wollten ihm ihre persönlichen Wünsche aussprechen.

Jetzt sind schon ein paar Tage vergangen. Rückblickend gesehen: Was hat dich am meisten beeindruckt?

Zunächst Fidel selbst, er ist sehr humorvoll und ist auf jeden einzelnen Redebeitrag der Gäste eingegangen. Natürlich auch seine klaren Analysen, Fidel ist sehr gut informiert über die Entwicklungen in Europa.

Er findet nach wie vor kämpferische Worte, keine Floskeln, sondern vom Herzen und Verstand ausgesprochen. Katiuska Blancos Buch könnte auch heißen: »Guerillero para siempre«.

Von den Gästen ist mir insbesondere Ignacio Ramonet im Gedächtnis geblieben. Er sprach von der Rolle der Massenmedien, der »Zwilling der öknomischen Power«, wie er sagte, und deren Einfluß auf die öffentliche Meinung.

Wir als junge Welt sind selbst mit dem Thema der Medienmanipulation konfrontiert. Das fängt damit an, daß wir von den Informationen der großen Nachrichtenagenturen angewiesen sind, die zwar keine Lügen im direkten Sinne bringen, aber bestimmte Information vorenthalten und damit verhindern, daß sie überhaupt zum Thema werden. Für unsere Arbeit bedeutet das, daß wir uns stärker mit anderen progressiven linken Medien in anderen Ländern stärker vernetzen müssen.

Und was hat dir ganz persönlich dieses Treffen bedeutet?

Ich muß mich manchmal immer noch kneifen lassen, um es zu glauben. Ich habe mir das immer gewünscht, aber nie für möglich gehalten. Als ich dann vom Comandante das Wort bekam, für die junge Welt zu sprechen, bin ich vor Nervosität fast gestorben. Natürlich habe ich die Chance genutzt, ihn zur nächsten Rosa-Luxemburg-Konferenz einzuladen, aber er mußte herzlich lachen und meinte, daß könnte zeitlich eng werden.

Das Interview führte Katja Boll.



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