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16.02.2012, 03:00:53 / Buchmesse Havanna 2012

Eine langjährige Kämpferin

Von Simon Loidl
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Raquel Lara vor dem jW-Stand

Vor einigen Tagen hat uns Raquel Lara beim Buchmesse-Stand der jungen Welt besucht. Raquel war eine von zehntausenden Frauen, die während der Alphabetisierungskampagne in eigenen Frauenvereinigungen gearbeitet haben.

Ihre Gruppe war zunächst für die statistische Erfassung der Analphabeten in Havanna zuständig. Dies war notwendig, um abschätzen zu können, welchen Umfang die Kampagne überhaupt haben müsse. Danach hat sie aber auch beim Lernprozess selbst mitgeholfen und einzelnen Frauen oder Gruppen die Kunst des Lesens und Schreibens beigebracht. Dies dauerte unterschiedlich lange, erzählt Raquel.

Während einige bereits nach zwei, drei Monaten intensiven Lernens Lesen und Schreiben konnten, konnten andere dies am Ende der bis 1961 andauernden Kampagne erst in Ansätzen. Danach wurden sie aber weiterbetreut und besuchten normale Schulen. So gern Raquel über diesen wichtigen Erfolg der kubanischen Revolution erzählt – die heutige Situation liegt ihr fast noch mehr am Herzen. Sie spricht von den Veränderungen, die derzeit auf der Insel vonstatten gehen, von der Blockade, welche die Lebensumstände der jüngeren Generationen so stark beeinflusst hat. Und sie sieht die Notwendigkeit eines Umdenkens.

Darum geht es auch bei den Weichenstellungen, die vom kürzlich zu Ende gegangenen Parteikongress vorgenommen wurden, wo von der Notwendigkeit einer „neuen Mentalität" die Rede war. Für Raquel zielt dies etwa auf die Haltung vieler jüngerer Kubanerinnen und Kubaner ab, die es als selbstverständlich ansähen, dass das Gesundheitswesen und die Ausbildung kostenlos seien. Viele würden meinen, dass dies für alle Bereiche gelten müsse, verlangten, dass alles umsonst sein müsse und wollten nicht arbeiten.

Schließlich erzählt Raquel noch von Familienmitgliedern, die in die USA gegangen sind. Diese hätten große Illusionen von einem besseren Leben gehabt, aber schließlich gemerkt, dass sie ihre Lebenssituation in dem fremden Land nicht verbessern konnten. Statt auszuwandern müsse es darum gehen, ständig neue Entwicklungen anzustoßen um die Revolution in Gang zu halten. Raquel selbst versuchte als jahrelange Aktivistin der Gewerkschaft ihren Beitrag hierzu zu leisten. Und auch heute noch engagiert sie sich in der Solidaritätsbewegung für die Freilassung der fünf in den USA gefangenen kubanischen Helden.

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