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20.03.2019, 16:27:00 / Neuland-Blog

junge Welt geht in die Verlängerung

Von Entwicklerteam

Unsere Onlineleser werden es bereits bemerkt haben: Auch nach dem Druckschluss für die Print-Ausgabe des nächsten Tages, die gegen 19:30 Uhr am Vorabend online gestellt wird, geht es auf jungewelt.de weiter – schließlich richtet sich auch das Weltgeschehen nicht nach den Vorgaben von Druckereien, Post und Lieferdiensten. Die Tageszeitung junge Welt hat seit Anfang dieser Woche einen (moderaten) Schichtdienst eingerichtet, um relevante Meldungen und wichtige Ereignisse nun bis 20 Uhr veröffentlichen zu können. Die Gesamtarbeitszeit unserer Kollegen ändert sich dabei nicht: Wer länger arbeitet, beginnt dementsprechend später. Dabei zieht die gesamte Redaktion mit.

Was die Inhalte angeht: Da setzen wir auf Klasse statt Masse, unser Ziel ist keine Kopie bürgerlicher Webportale. Wir wollen keinem Liveticker Konkurrenz machen, auch sehen wir es nicht als unseren Auftrag an, ungefiltert Massen an Agenturmeldungen zu verbreiten. Aber trotzdem: Öfter melden wir in der gedruckten Ausgabe Termine und Aktionen, die erst nach Druckschluss zu einem Abschluss gelangen – Demonstrationen und Veranstaltungen zum Beispiel. In solchen Fällen wollen wir nicht erst am Folgetag berichten. Die jW-Redaktion behält auch abends im Blick, was uns den Tag über beschäftigt hat.

Es geht nicht nur um Meldungen. Auch eine politische Einordnung relevanter Ereignisse ist wirksamer, wenn sie zeitnah erfolgt. Wenn erste amtliche Hochrechnungen zu bedeutenden Wahlen vorliegen, ist die Zeitung bereits hergestellt und befindet sich auf dem Weg von der Druckerei zum Leser. Im Internet hingegen haben wir die Möglichkeit, einen Kommentar zu veröffentlichen, der noch am selben Abend verfügbar ist. Die Deutungshoheit bürgerlicher Zeitungen hat schließlich auch etwas mit ihrer Reaktionsschnelligkeit zu tun. Egal, was auf der Welt passiert: Die großen, als Medien getarnten Werbeplattformen haben schon ihre Sicht der Dinge verbreitet, wenn die Öffentlichkeit aufmerksam wird. Dem wollen wir, im Rahmen unserer Möglichkeiten, etwas entgegen setzen.

Dabei erfinden wir das Rad nicht neu. Schon jetzt gibt es Online-Updates und Eilmeldungen zu wichtigen Themen – dem Putschversuch in Venezuela zum Beispiel. Unsere Leser wissen so, schon bevor die politisch motivierten Falschmeldungen der bürgerlichen Konkurrenz kursieren, dass der vom »freien Westen« hochgejubelte Putschist Guaidó für die Interessen der USA, der CIA und der BRD steht, nicht aber für die des venezolanischen Volkes.

Dies wollen wir kontinuierlich ausbauen und erweitern. Schauen Sie also öfter mal auf jungewelt.de; auch, wenn die neue Tagesausgabe bereits erschienen ist. Es lohnt sich: Unter »Aktuelle Meldungen« (auf der Startseite unter dem Aufmacher-Artikel) finden Sie Themen und Nachrichten, die sich nach Druckschluss ereignet haben oder in der gedruckten Ausgabe nicht mehr untergebracht werden konnten. Als »Online Spezial« oder »Eilmeldung« markierte Artikel stellen exklusiven Inhalt bereit, der nur auf unserer Webseite verfügbar ist. Außerdem wollen wir vermehrt ausführliche Versionen von Texten wie zum Beispiel Interviews, die auch in der gedruckten Ausgabe erschienen sind, online stellen. Das Ende der Seite Ihrer gedruckten Zeitung ist schließlich nicht das Ende des Weltgeschehens.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!