Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
20.09.2021, 12:29:48 / Rosa-Luxemburg-Konferenz 2018

Bassey über den Raub eines ganzen Kontinents

Nnimmo Bassey aus Nigeria klärt die Besucher der Rosa-Luxemburg-Konferenz über die Zerstörung Afrikas durch die Profitgier internationaler Konzerne auf
Präsent auf vielen Kanälen: Die Vorträge der Rosa-Luxemburg-Konferenz sind über einen Livestream auch im Netz mitzuverfolgen
Geschäftsführer Dietmar Koschmieder, Nnimmo Bassey aus Nigeria und die innenpolitische Sprecherin der Linke-Bundestagsfraktion, Ulla Jelpke (v. l. n. r.), auf der Bühne der Rosa-Luxemburg-Konferenz

Internationales Kapital zerstört und tötet. Der natürliche Reichtum der Nationen wird rücksichtslos ausgebeutet – auf Kosten der Bevölkerung. Einer der das selbst erfahren hat und sich mit diesen Zuständen nicht abfinden will, ist der Nigerianer Nnimmo Bassey. Der Architekt, Dichter, Umweltschützer und Träger des Alternativen Nobelpreises des Jahres 2010 kämpft seit nunmehr gut drei Jahrzehnten gegen die Abhängigkeit seines Landes von Öl und Gas und die extreme Ungleichverteilung von Reichtum.

In seinem die Konferenz eröffnenden Referat sprach Bassey über die vielfältigen Weisen, wie die Jagd nach Profit Menschen und Natur in Afrika ruiniert.

Deutlich wurde dabei, dass die Bevölkerung der afrikanischen Staaten ganz und gar entmündigt ist, andererseits die Aktivitäten transnationaler Konzerne als Segen und humanistische Tat gepriesen werden. »Die Afrikaner sollen nicht mitreden, welche Nahrung sie zu sich nehmen«, sagte Bassey. Das diktieren die Lebensmittelkonzerne wie Monsanto. »Sie untergraben unsere Weise der Nahrungsmittelproduktion. Die Afrikaner haben keine Lebensmittelsouveränität. Es handelt sich nicht mehr bloß um Landraub, sondern um den Raub eines ganzen Kontinents.«

Katastrophal seien auch die Auswirkungen der Ausbeutung von Rohstoffen. Denn die meisten Konflikte in Afrika seien solche, die um Mineralien, Metalle etc. geführt werden. Dabei hätten entsprechende Unternehmen keine Rechenschaftspflicht gegenüber den lokalen Communities, so Bassey. Ein Mineralölkonzern wie Shell betreibe im Nigerdelta Ausbeutung ohne den Hauch von Verantwortung und schaffe sich mit den korrupten Regierungen ein stabiles Umfeld für seine Interessen und Geschäfte. »Shell verschmutzt den Boden und verseucht das Grundwasser«. Aber der Widerstand gegen die Ölkonzerne werde stärker. Bassey erzählte, er kooperiere mit Fischern in mehreren afrikanischen Ländern, denn die Fischgründe werden aufgrund der Verschmutzungen durch die Offshore-Bohrungen immer kleiner.

»Notwendig ist«, und damit schloss Bassey, »eine internationale Solidarität gegen die Konzerne. Sie müssen nicht nur zahlen, sondern auch den Dreck aufräumen, den sie hinterlassen haben.«

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