Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
11.01.2020, 16:13:14 / Rosa-Luxemburg-Konferenz 2020

Schicksal in die eigene Hand nehmen

Von Simon Zeise
Luz Díaz

Wie Luz Díaz, Vorsitzende der kolumbianischen Handelsgewerkschaft, berichtet, gab es 2016 Hoffnung auf ein Friedensabkommen zwischen der linken Guerrillaorganisation FARC und dem Staat. Nach der Unterzeichnung des Vertrags sank die Zahl der Ermordeten um mehr als 92 Prozent. Doch später sei der wahre Missstand zum Vorschein gekommen: die Korruption.

2018 wurden in Kolumbien 34 Gewerkschafter ermordet. »Können Sie sich vorstellen, welche Angst man hat, wenn man Gewerkschaftsführer in Kolumbien ist?« fragt Díaz. Die Behörden seien untätig geblieben, die Straflosigkeitsquote liege im Land bei mehr als 90 Prozent. »Trotzdem haben wir 150.000 Gewerkschaftsmitglieder hinzugewinnen können«, sagt Díaz. »Das Volk erkennt, dass es sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen muss.« Eine Herausforderung sei es, auch in den multinationalen Handelskonzernen gewerkschaftlich zu arbeiten und dort ebenfalls Tarifverträge abzuschließen. »Man muss die Angst überwinden, auf die Straße gehen und erkennen, was gerecht ist. Dann können wir auf Augenhöhe mit den Unternehmern verhandeln«, sagt Díaz.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!