Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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28.11.2013, 12:05:40 / Weltfestspiele 2013

Mahnwache in Berlin gegen die »schmutzige Hand von Chevron«

In Berlin wird am Sonnabend ab 15 Uhr gegen die vom US-Ölkonzern Chevron verursachte Umweltkatastrophe in Ecuador demonstriert. Das hierzu gebildete »Solidaritätskomitee für die Wahrheit« ruft dazu auf, von 15 bis 17 Uhr an das Brandenburger Tor zu kommen und sich am internationalen Protesttag gegen Chevron-Texaco zu beteiligen. In 100 Ländern weltweit soll an diesem Tag gegen den US-Multi protestiert werden, der verantwortlich für die Verseuchung des ecuadorianischen Regenwalds ist. Der Aktionstag wird von den Organisatoren auch als Mobilisierung für die am 7. Dezember in Quito beginnenden 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden gesehen.

Texaco hatte in Ecuador zwischen 1964 und 1992 Erdöl gefördert und wurde 2001 von Chevron übernommen. Zu diesem Zeitpunkt liefen bereits Klagen von Anwohnern der ehemaligen Fördergebiete auf Entschädigung, denn insgesamt hat Texaco 71 Millionen Liter Erdölrückstände und 64 Millionen Liter Rohöl hinterlassen. Dieses giftige Erbe belastet rund zwei Millionen Hektar, vor allem im ecuadorianischen Teil des Amazonas.

Die Konsequenz der Ölförderungspolitik Texacos ist bis heute anhaltendes Leid der im ecuadorianischen Amazonasgebiet lebenden Menschen, die in den verseuchten Gewässern fischen und baden. Texaco hatte, so die Kritik der Aktivisten, vorsätzlich auf umweltfreundliche Technologien verzichtet, die es in den USA bereits patentiert und angewandt hatte.

In Ecuador wurde der Konzern deshalb von einem Gericht zur Zahlung einer Entschädigung in Milliardenhöhe verurteilt. Der Multi weigert sich jedoch, für seine Verantwortung geradezustehen.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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