»Bitteschön, Herr Marx«
Von Christian Selz, MadridMüde, aber frohen Mutes machte sich ein kleines Grüppchen von sechs Mitgliedern der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) heute morgen um 7.40 Uhr vom Flughafen Frankfurt aus auf den Weg nach Quito. In der Anden-Kapitale werden ab Samstag über 15000 Teilnehmer zu den 18. Weltfestspielen der Jugend und Studenten erwartet, insgesamt 33 davon aus Deutschland.
Nach einem trüben Tagesbeginn in der Nebelsuppe der Rheinmetropole gab es für die ersten sechs von ihnen bereits im Flugzeug ein gutes Omen, als sich der Sitznachbar als Karl-Heinz Marx vorstellte. Dem älteren Herrn wurde prompt beim Verstauen seines Handgepäcks geholfen, wer wollte schließlich nicht immer schon einmal den Satz »Bitteschön, Herr Marx« über die Lippen bringen.
Passend dazu ist übrigens auch das Motto des Festivals: »Jugend vereint gegen Imperialismus – Für eine Welt des Friedens, der Solidarität und des sozialen Fortschritts«. Die Belohnung folgte auf dem Fuß: Beim Zwischenstopp in Madrid, wo unser Foto entstand, strahlte die Sonne.
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