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07.12.2013, 15:13:53 / Weltfestspiele 2013

Willkommen in Quito

Von Claudia Schröppel und Christian Selz, Quito
Am Flughafen von Quito
Am Flughafen von Quito

Ein Wandbild an der Schnellstraße zwischen dem Flughafen und dem Zentrum von Quito grüßt im reflektierten Scheinwerferlicht die Betrachter »Bienvenido« – »Willkommen«. Angesprochen sind die Teilnehmer der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studenten, die am heutigen Samstag unter dem Motto »Jugend vereint gegen Imperialismus – für eine Welt des Friedens, der Solidarität und des sozialen Fortschritts« in der ecuadorianischen Hauptstadt beginnen. Über 15000 Jugendliche aus aller Welt werden dazu in dem Andenland erwartet – und einen ersten Eindruck davon gab es am Donnerstag abend (Ortszeit) bereits am Flughafen. Delegationen aus Kanada, Libanon, Portugal, Rußland, Schweden, Senegal, Spanien und Deutschland fanden sich an den Gepäckbändern ein.

Willkommen geheißen wurden sie auch hier: Bereits vor der Paßkontrolle wies ein erster Freiwilliger der Festivalorganisatoren den Weg zu den eigens für die Weltfestspielteilnehmer reservierten fünf Schalter. Auch danach kümmerten sich engagierte Helfer darum, die internationalen Gäste vom Kofferband durch die Empfangshalle zu den Bussen zu geleiten, die sie schließlich völlig übermüdet vom langen Flug, aber auch froh, in Ecuador zu sein, in die Unterkünfte brachten. Federführend bei der Organisation sind neben dem Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ) die gastgebenden Verbände der Kommunistischen Jugend Ecuadors (JCE) und der Revolutionären Jugend Alianza País (JRAP).

Auf dem Weg in das Zentrum von Quito fanden sich an den Mauern neben der einen oder anderen Begrüßung auch Graffitis, die einen politischen Vorgeschmack auf die Spiele liefern. »Chevron muß zahlen«, steht so beispielsweise verziert mit Hammer und Sichel an einer Fußgängerbrücke über die Schnellstraße. Die Auseinandersetzung mit dem US-Ölkonzern um Entschädigungsleistungen für die im Regenwald verursachte Umweltzerstörung (jW berichtete) soll eines der zentralen Themen des Festivals werden. So will die ecuadorianische Delegation das Verhalten von Chevron zum Anklagepunkt beim traditionellen antiimperialistischen Tribunal machen. An anderer Stelle verlangt ein Wandbild in großen Buchstaben »kostenlose Bildung für alle«.

Darüber und über andere zentrale Themen der internationalen Jugend wird im Zentrum von Quito in der kommenden Woche ausführlich informiert und diskutiert werden. Dann werden sich auch die Berge der Anden, die sich während des ständigen auf und ab der Straßenführung im Dunkel der Nacht nur erahnen ließen, in voller Pracht zeigen. Quito jedenfalls ist gewappnet, die 18. Weltfestspiele können losgehen.

Die Eröffnungsveranstaltung im Parque Bicentenario, auf dem Gelände des Anfang des Jahres geschlossenen früheren Stadtflughafens, beginnt den offiziellen Angaben zufolge am Samstag um 16 Uhr Ortszeit. Ihre Teilnahme zugesagt haben demnach Ecuadors Präsident Rafael Correa, Quitos Bürgermeister Augusto Barrera und Parlamentspräsidentin Gabriela Rivadeneira.

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