Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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14.01.2012, 11:25:12 / Wir verändern die Welt

17. Rosa-Luxemburg-Konferenz eröffnet

Von jW-Team

Unter dem Motto »Wir verändern die Welt« ist heute um 11 Uhr im Berliner Urania-Haus die 17. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz eröffnet worden. Nach der Begrüßung durch Moderator Dr. Seltsam und den stellvertretenden jW-Chefredakteur Rüdiger Göbel beginnt das Programm.

Der erste Referent ist auch der jüngste: Sami Ben Ghazi, Mitglied der Direktion der Union de la jeunesse communiste de Tunisie (Union der Kommunistischen Jugend Tunesiens) war aktiver Teil der Revolte, die vor einem Jahr in Tunesien zum Sturz des Dikators Ben Ali führte.

Er begrüßt die Konferenzteilnehmer zu ihrer großen Überraschung auf Deutsch. Als er auf die aktuelle Situation in seinem Land und Geschichte der Arbeiterbewegung Tunesiens zu sprechen kommt, wechselt er ins Französische.

Geopolitik und Revolte

»Die Revolution destabilisiert eine Diktatur nach der anderen«, sagt Ben Ghazi. Der stellvertretende jW-Chefredakteur Rüdiger Göbel fragt ihn später, ob man die Aufstände gegen dem Westen verbundene Regimes in Tunesien und Ägypten wirklich mit denen in Libyen oder Syrien vergleichen könne, deren Regierungen vom Westen seit Jahrzehnten bekämpft worden seien. Ben Ghazi sagt, der libysche Übergangsrat bestehe zum Teil aus Leuten, die schon im alten Regime eine wichtige Rolle gespielt hätten und nun »den Kolonialismus der NATO begrüßen.« Von guten oder schlechten Beziehungen zum Westen will er es aber nicht abhängig machen, ob ein Regime demokratisch ist.

»Es stimmt, daß Syrien keinen guten Kontakt zu westlichen Staaten hat, aber es ist kein Regime, das die Arbeiterklasse respektiert«, sagt der Jungkommunist, »sondern eines, das das syrische Volk auch ausbeuten will.« Es gebe sowohl Diktaturen, die an die USA gebunden seien, als auch solche, die an Rußland oder China gebunden seien. Auch die Rolle der Medien und die Überprüfbarkeit der Berichte über Syrien spricht Rüdiger Göbel in der Diskussion an. Um 12.30 Uhr steht allerdings mit Geraldo Gasparin von der brasilianischen Landlosenbewegung schon der nächste Referent auf dem Plan. (jW)

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