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Tiere in der Politik, heute: Die Nutria
Myocastor coypus, landläufig als Nutria bekannt, ist in vielen Regionen Deutschlands längst zur Plage geworden und wird nun endlich von den Parteien als Thema entdeckt:
SPD: Räuberische Nutrias, die sich an unseren Müllkörben vergreifen, sind umgehend zurückzuführen – auch auf die Gefahr hin, dass sie in ihrem Herkunftsland verspeist werden. Dafür sind wir bereit, die Genfer Konventionen zu umgehen.
Die Grünen: (mit nachsichtigem Tonfall) Wir vermeiden den Begriff Nutria, weil das diffamierend wäre. Wir sprechen lieber von einer Biberratte mit südamerikanischem Migrationshintergrund.
FDP: Wir setzen uns für ein uneingeschränktes Jagdrecht auf Nutrias ohne staatliche Bevormundung ein. Wer über keinen Jagdschein verfügt, sollte die Freiheit haben, die Tiere alternativ mit seinem Porsche zu überfahren.
CDU: Die Einwanderung von Nutrias muss konsequent reguliert werden, wobei wir auch für gesunde und leistungsfähige Exemplare eine Obergrenze fordern. Um die Zuwanderung besser steuern zu können, lehnen wir eine dezentrale Ansiedlung ab.
Die Linke: In einer Welt ohne Grenzen gibt es keine Ausländer, nur Brüder, die einander die Hand reichen. In diesem Sinne fordern wir mehr Verständnis: Statt die Flüchtenden zu bekämpfen, sollten wir die Fluchtursachen beheben. Amerika ist eben doch kein Paradies!
AfD: Die aktuelle Situation ist eine Folge der über Jahre geduldeten Umvolkung im deutschen Nagetiermilieu. Im Zuge einer umfassenden Remigration sollten Nutrias in Zusammenarbeit mit unseren italienischen Freunden im Mittelmeer ersäuft werden.
BSW: (hat sich in die Debatte eingeklagt) Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Nutrias den einheimischen Nagetieren nicht die besten Bauplätze wegnehmen. Die aus einfachen Verhältnissen stammende heimischen Biber und Ratten dürfen nicht übervorteilt werden von den Wessis aus dem imperialistischen Ausland.