75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Mittwoch, 3. Juli 2024, Nr. 152
Die junge Welt wird von 2819 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €

Leserbrief verfassen

Betr.: Artikel Freakshow des Tages: Presidential Debate

Artikel »Freakshow des Tages: Presidential Debate« einblenden / ausblenden

Freakshow des Tages: Presidential Debate

Der eine lügt, der andere stammelt. Und sonst? Sonst nichts. Wie Herakles stehen die US-Wähler nun am Scheideweg, zwischen Wahnsinn und Senilität aber. Wem ist das Amt weniger zuzutrauen: Trump, Biden oder beiden?

Der Inhalt schien da schon fast gleich. Zumal Standpunkte der Kandidaten zu den ganz heißen Themen (Wirtschaft, Abtreibung, Grenze zu Mexiko) und den weniger heißen (Ukraine, Nahost) sattsam bekannt sind. Vielleicht fand auch deswegen das Duell in einem Studio ohne Publikum statt. Das Mikrophon des Kandidaten, der gerade nicht dran war, blieb stummgeschaltet. Gossip­liebhaber mussten also auf Bidens hörbares Augenrollen und Trumps possierliches »Wrong!« verzichten. Ein leichter Nachteil für letzteren, er glänzt desto deutlicher, je mehr Chaos er stiften und den Gegner am Ausreden hindern kann. Wir sind doch beide Chaoten, will das bedeuten, also wählen Sie besser gleich das Original.

Umgekehrt war Biden bemüht, sich Trump anzugleichen. Er nannte den Herausforderer einen Loser und Jammerlappen, verglich ihn mit einem Straßenköter und stritt sich allen Ernstes um die Frage, wer das bessere Handicap beim Golf habe. Eindrucksvoll bewies er zudem, dass er auch ohne Störung keine Ordnung in seine Rede bringen kann. Regelmäßig versprach und verhaspelte sich der 81 Jahre junge Amtsinhaber. Rührend der Versuch, dem angestaubten Stilmittel des Anakoluth zum Comeback zu verhelfen.

Unverständlich allerdings sprach auch sein beeindruckende drei Jahre jüngerer Herausforderer. Befragt nach dem Klimawandel, redete Trump über sauberes Trinkwasser. Und fügte nostalgisch hinzu: »Wir hatten sauberes Wasser.« Unklar blieb dabei, ob der die Zeit vor der Industrialisierung oder die vor Bidens Präsidentschaft meinte. Kurzum: Biden sprach wirr, Trump dachte wirr. Saubere Arbeitsteilung soweit.

Leserbriefe müssen redaktionell freigeschaltet werden, bevor sie auf jungewelt.de erscheinen. Bitte beachten Sie, dass wir die Leserbriefe Montags bis Freitags zwischen 10 und 18 Uhr betreuen, es kann also einige Stunden dauern, bis Ihr Leserbrief freigeschaltet wird.

Sie erklären sich damit einverstanden, dass wir dessen Inhalt ggfls. gekürzt in der gedruckten bzw. Online-Ausgabe der Tageszeitung junge Welt und in sog. sozialen Netzwerken wiedergeben können. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Die junge Welt behält sich Kürzung Ihres Leserbriefs vor.

Bitte beachten Sie unsere Netiquette (einblenden / ausblenden)

Netiquette

Liebe Leserin, lieber Leser,

bitte beachten Sie die folgenden Hinweise für Ihre Beiträge zur Debatte.

Ihr Leserbrief sollte sich auf das Thema des Artikels beziehen. Veröffentlicht wird Ihr Beitrag unter Angabe Ihres Namens und Ihres Wohnortes. Nachname und Wohnort können abgekürzt werden. Bitte denken Sie daran, dass Ihr Text auch nach Jahren noch im Internet auffindbar sein wird. Wir behalten uns eine redaktionelle Prüfung vor, ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.

Für uns und unsere Leser sind Ihre eigenen Argumente interessant. Texte anderer sollen hier nicht verwendet werden. Bitte bleiben Sie auch im Meinungsstreit höflich. Schmähungen oder Schimpfwörter, aggressive oder vulgäre Sprache haben hier keinen Platz. Denken Sie daran: »Auch der Haß gegen die Niedrigkeit verzerrt die Züge.« (Bertolt Brecht)

Äußerungen, die als diskriminierend, diffamierend oder rassistisch aufgefasst werden können, werden nicht toleriert. Hinweise auf kommerzielle Angebote jeder Art sind ausdrücklich nicht gewünscht. Bitte achten Sie auf die Orthografie und bitte nicht »schreien«: Beiträge, die in Großbuchstaben abgefasst wurden, werden von uns gelöscht.

Die Moderation bedeutet für unsere Redaktion einen zusätzlichen Aufwand: Leserbriefe zu älteren Artikeln sind deshalb nur befristet möglich. Außerdem kann es etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis die Redaktion Ihren Leserbrief bearbeiten kann, dafür bitten wir um Verständnis. Orthografische Änderungen durch die Moderation machen wir nicht kenntlich, Streichungen mit eckigen Klammern.

Viel Freude am Debattieren!

                                     Heute 8 Seiten extra – Beilage zum Thema: Marx in Afrika