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Die Konsequenz

Einflussnahme durch das Auswärtige Amt befürchtet: Die Redaktion des Dialogportals Qantara.de tritt geschlossen zurück

Die Redaktion des Onlinemediums Qantara.de ist geschlossen zurückgetreten. Das teilte der bisherige Redaktionsleiter, der Politik- und Islamwissenschaftler Loay Mudhoon, am Sonnabend auf X (vormals Twitter) mit. »Das Redaktionsteam und ich sind zu der Überzeugung gekommen, dass http://Qantara.de unter der Aufsicht des AA (Auswärtiges Amt, jW) nicht in der bisherigen Form fortgesetzt werden kann«, heißt es in dem Post. Deshalb habe man sich zu dem gemeinsamen Schritt entschlossen.

Qantara.de versteht sich als Dialogportal zur Verständigung zwischen den europäischen und islamisch geprägten Gesellschaften, es wurde nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gegründet, von der Deutschen Welle betrieben und vom Auswärtigen Amt gefördert. Seine von Journalisten und Wissenschaftlern geschriebenen Texte erscheinen wochenaktuell auf deutsch, arabisch und englisch.

Am Freitag teilte das Institut für Auslandsbeziehungen (Ifa) mit, zukünftig die Trägerschaft und Leitung des Mediums zu übernehmen. Neuer Chefredakteur werde der Journalist Jannis Hagmann, bislang Redakteur für Nahost und Nordafrika bei der Taz. Die Mittlerorganisation für Auswärtige Kulturpolitik, seit 2023 Kooperationspartner des Portals, wird institutionell vom Auswärtigen Amt finanziert.

Die Beiträge von Qantara.de galten auch bezüglich politischen Reizthemen wie dem Gazakrieg als ausgesprochen differenziert. Nach Informationen der Frankfurter Rundschau erfuhr die bisherige Redaktion erst vor kurzem von der Entscheidung des Auswärtigen Amtes, der Deutschen Welle, dem aus dem Etat der Kulturstaatsministerin finanzierten Auslandsrundfunk der BRD, die Leitung der Plattform zu entziehen. Für den Schritt habe es keine stichhaltige Begründung gegeben, die Redaktion fürchtete daher um den politischen Anspruch der Plattform. Diese habe bisher immer »staatsfern« gearbeitet und die deutsche Außenpolitik kritisch begleitete. 2022 wollte das Auswärtige Amt die Förderung des Projekts völlig einstellen, was erst nach breitem Protest von Wissenschaftlern zurückgenommen ­wurde.

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