PM junge Welt: 30 Jahre Verlag 8.Mai GmbH. Beilage in der Tageszeitung jungen Welt und Verleihung des Rosa-Luxemburg-Preises
PM junge Welt: 30 Jahre Verlag 8.Mai GmbH. Beilage in der Tageszeitung jungen Welt und Verleihung des Rosa-Luxemburg-Preises
Im April vor 30 Jahren berichteten Medien, dass der Westeigentümer die aus der DDR kommende überregionale Tageszeitung junge Welt in Berlin nach 48 Jahren ihres Erscheinens eingestellt habe. Doch der Betriebsrat und Teile der Belegschaft widersetzten sich diesem verordneten Ende und wagten den Neustart von unten mit der Gründung der Verlag 8.Mai GmbH und der Linken Presse Verlags-, Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt. Ab dem 18. April 1995 erschien die junge Welt wieder werktäglich.
Mit der Beilage „30 Jahre Verlag 8.Mai“, die am Mittwoch 9.April der Tagesausgabe der jungen Welt beiliegt, wird an die damalige Rettung der Zeitung erinnert. Aufgezeigt wird, wie die jungen Welt mit ihrer marxistischen Orientierung in Zeiten von Krisen und Krieg Kurs hielt und so ihre verkaufte Auflage bis heute auf 21.000 Exemplare steigern konnte. Eingegangen wird auch auf die Versuche von staatlicher Seite, der Zeitung etwa mit Hilfe des Inlandsgeheimdienstes den „Nährboden zu entziehen“.
„Als sich Teile der Belegschaft dieser Zeitung 1995 mit der Gründung des Verlags 8. Mai und der Genossenschaft Fundament gaben, auf dem sie heute steht, mochte keiner angeben, wie lange das Vorhaben Bestand haben würde. Wetten darauf, dass es die junge Welt 30 Jahre später noch geben würde, sie sogar ziemlich stabil dasteht, hätte damals vermutlich kaum einer abgeschlossen. Der Zeitungskrise, die eine strukturelle ist, kann sich auch die marxistische Tageszeitung nicht entziehen, sie behauptet sich aber gegen den Trend, ihre Auflage wächst. Dieser Erfolg dürfte nicht wenig mit ihrer Ausrichtung zu tun haben: internationale Solidarität mit den Ausgebeuteten und Entrechteten, Widerstand gegen Sozialabbau, Militarisierung und Krieg“, so Chefredakteur Daniel Bratanovic.
Anlässlich des 30. Verlagsjubiläums stiftet die junge Welt den Rosa-Luxemburg-Preis für progressive Kulturschaffende, Wissenschaftler, Aktivisten und Politiker. Erster Preisträger ist der Hamburger Schauspieler Rolf Becker, der kürzlich seinen 90. Geburtstag feiern konnte. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer vielfältigen Kulturveranstaltung von 15 bis 18 Uhr im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz statt. Der Wissenschaftler Moshe Zuckermann und die Gewerkschafterin Ulrike Eifler werden Beckers künstlerisches und politisches Werk würdigen.
Kulturbeiträge kommen unter anderem von Andreas Rebers und seiner Band sowie von Ben Becker. Eintrittskarten sind noch an der Tageskasse erhältlich.
Zu den Gratulanten für Rolf Becker zählen am Sonnabend auch Mitglieder der »Anti-NATO Aktion« aus Athen. Am Sonntag, den 13. April um 15 Uhr informieren die griechischen Aktivisten in der Maigalerie der jungen Welt (Torstrasse 6 10119 Berlin) über Antimilitarismus in Griechenland. Der Eintritt ist frei.