22.05.2025: Sterbehilfe aus gesellschaftstheoretischer und historischer Sicht
Seitdem das Bundesverfassungsgericht vor rund vier Jahren das Verbot sogenannter "geschäftsmäßiger Sterbehilfe" kippte, praktizieren Sterbehilfevereine wieder – und das ohne jede gesetzliche Regelung. Alle Bemühungen, eine solche zu schaffen, scheiterten im Juli 2023 an der erforderlichen Mehrheit im Bundestag. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Alena Buyx und andere begrüßten es, nun Zeit für eine breite gesellschaftliche Debatte zu haben. Doch lässt diese weiter auf sich warten. Die Debatte wird durch Berufsverbände und juristische, medizinische, theologische und praktisch-ethische Perspektiven dominiert.
Dieser professionslogischen Verengung wollen Simon Duncker und Robin Iltzsche mit ihren Beiträgen im Sammelband Sterben mit Anspruch? (Nomos Verlag 2023) entgegenwirken, indem sie Fragen des guten Lebens und Sterbens mitverhandeln. Eine demokratische Gesellschaft wäre dazu aufgerufen, sich darüber zu verständigen, welche Ordnung sie dem freiwilligen Sterben (nicht) geben möchte. Eins ist klar: das Bundesverfassungsgericht wird nur eine sehr liberale Regulierung dulden. Käme es nicht historisch und sozialtheoretisch informierten Stimmen zu, den historischen Umbruch kritisch auf Begriffe zu bringen, um für eine emanzipatorische Perspektive zu streiten?
Diskussion mit: Simon Duncker (Universität Bielefeld/ Forschungsinstitut für Philosophie Hannover, Herausgeber und Autor des Sammelbandes Sterben mit Anspruch?) und Prof. Dr. Robin Iltzsche (Frankfurt University of Applied Sciences, Autor des Sammelbandes)
Moderation: Dr. Birgit Ziener
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein demokratischer Ärzt*innen e.V. statt.
Kosten: 2,00 Euro
Veranstaltet durch: Helle Panke
20:00 Uhr
baptisten.schöneberg Hauptstraße 125 A 10827 Berlin Weitere Infos: https://www.helle-panke.de/de/topic/3.termine.html?id=3833