Bündnisse für Kriege
Unglaublich, wie schnell bürgerliche Medien in diesen Tagen US-Führer Donald Trump vom unberechenbaren Vollpfosten zum »Feldherrn, der es ernst meint« (Berliner Zeitung), umschreiben. Die FAZ spekuliert gar über die »Geburtsstunde eines Weltpolitikers«. Diesen Sinneswandel bewirkte der Herr aus Washington mal eben rasch mit drei Aktionen: Zunächst lässt er völkerrechtswidrig Bomben auf Syrien werfen. Dann schickt er Kriegsschiffe Richtung Nordkorea los. Und schließlich erklärt er: Die NATO ist nicht länger obsolet, sondern ein Bollwerk für Frieden und Sicherheit! Der Jubel kennt kein Ende, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schwärmt: Dank Trump gebe es endlich nach vielen Jahren »eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa und Kanada«. Als ob das eine gute Nachricht sei. Eines Besseren belehrt wurden auch all jene, die tatsächlich glaubten, Trump sei gegen das amerikanische Establishment, gegen die NATO und ein Freund Russlands. Sozialdemokratische Friedensfreunde rechtfertigen Trumps Bombardement und Bruch des Völkerrechts als »nachvollziehbar nach dem Versagen des Weltsicherheitsrates« – und mit denen soll eine »rot-rot-grüne« Regierung möglich sein, ohne alle Prinzipien aufzugeben?
Gut, dass es in diesen Zeiten der Irrungen und Wirrungen eine Zeitung mit klarem Standpunkt gibt! Damit noch viel mehr Menschen diese kennenlernen, wollen wir die junge Welt zum 1. Mai in einer Gesamtauflage von 150.000 Exemplaren verteilen. Ein notwendiges Ziel, aber noch letzte Woche waren wir unsicher, ob das zu schaffen ist. Zumal wir in diesem Jahr darauf orientieren, die Zeitungen tatsächlich bei Veranstaltungen, Kundgebungen und an Infoständen zu verteilen und nicht einfach in Briefkästen zu stecken. Mittlerweile liegen uns 155 Bestellungen vor, in bisher über 160 Städten und Gemeinden wird verteilt, darunter sind fünf in Österreich, vier in der Schweiz und alle Hauptstädte der deutschen Bundesländer – mit den Ausnahmen Kiel und Saarbrücken. Natürlich wünschen wir uns Verteilungen auch dort und in anderen fehlenden Orten wie in Freiburg i. B., noch sind Bestellungen möglich – und nötig: Es fehlen Verteiler für knapp 19.000 Zeitungen, um unser Ziel zu erreichen. Nutzen Sie für Ihre lokale Aktion das Formular auf dieser Seite oder das im Internet (www.jungewelt.de/verteilen). Bei Fragen steht Ihnen unser Aktionsbüro zur Verfügung (aktionsbuero@jungewelt.de oder 030/53 63 55 10). Wenn wir gemeinsam handeln, erreichen wir schon demnächst Dinge, die noch gestern viele für unmöglich hielten!
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!