In wessen Interesse?
Die Tageszeitung junge Welt wird von vielen Menschen mit sehr unterschiedlichen sozialen Hintergründen gelesen, die vor allem aus dem deutschsprachigen europäischen Raum kommen. Sie finden diese Zeitung schon deshalb außergewöhnlich, weil sie auch abbildet, was außerhalb Europas stattfindet. Auswahl und Auswertung der weltweiten Ereignisse erfolgen dabei auf der Grundlage marxistischer Kriterien: Wir fragen, wem was nutzt. Denn wir gehen davon aus, dass sich im imperialistischen Deutschland wie im von ihm dominierten Europa zwei Hauptklassen und damit auch gegensätzliche Interessen gegenüberstehen: Wem nutzt es, wenn in den kommenden Jahren der Rüstungsetat um viele Milliarden aufgestockt wird, und auf wessen Kosten soll dies geschehen? Wer hat ein Interesse an weltweiten Militäreinsätzen oder genauer, in wessen Interesse finden diese statt? Warum geht es den Menschen immer schlechter, obwohl gerade auch in diesen Tagen in vielen Medien erzählt wird, dass es Deutschland immer besser geht? Warum raubt das weltweit agierende Monopolkapital vielen Menschen die Lebensgrundlagen in den eigenen und in fremden Ländern, ohne dass sich die Betroffenen zusammenschließen, um sich wirkungsvoll wehren zu können? Und was hat dies mit Kultur zu tun, in wessen Interesse wird diese gemacht, was wird durch sie vermittelt?
Bestehende Verhältnisse sind änderbar. Aber dazu müssen diese zunächst exakt beschrieben und analysiert werden. Uns interessieren aber auch ganz praktische Erfahrungen in den Klassenkämpfen hier und weltweit. Um eine solche Zeitung zu machen, genügt es nicht, sich aus dem Internet oder den Nachrichtentickern die wichtigsten Meldungen zusammenzustöpseln. Deshalb gehen wir auch davon aus, dass ein auch noch so gut gemachtes Internetportal die Arbeit einer Tageszeitung nicht ersetzen kann. Der jungen Welt steht für Erarbeitung, Herstellung, Vertrieb und Bewerbung der Zeitung ein 60köpfiges Team zur Verfügung. Das sind weniger als bei jeder anderen überregionalen Tageszeitung, aber auch mehr als bei den meisten Onlineportalen. Wir erstellen von Montag bis Samstag täglich ein gut strukturiertes Produkt – mit klarem Anfang und Ende. Das gilt für die Print- wie für die Onlineausgabe, auch wenn letzterer zusätzlich ein gut sortiertes Archiv für das weitere Studium zur Verfügung steht. Das hilft bei der Orientierung in komplizierten Zeiten – im Schnitt investieren unsere Leserinnen und Leser etwa eine halbe Stunde täglich, um aus ihrer jungen Welt das für sie Wichtigste zu entnehmen. Und dieses Konzept ist erfolgreich: Entgegen den Trends konnte junge Welt ihre verkaufte Auflage in den letzten zehn Jahren steigern. Alle anderen mussten im Vergleichszeitraum deutliche Auflagenverluste hinnehmen.
Um aber auf diesem komplizierten kapitalistischen Markt überleben zu können, brauchen wir auch mehr Abonnements. Jedes einzelne hilft zudem, unsere jährlich stattfindende Rosa-Luxemburg-Konferenz zu finanzieren. Wer also diese Zeitung bereits schätzen gelernt hat, aber noch kein Abonnement besitzt, den möchten wir einladen, den nebenstehenden Coupon auszufüllen. Und wer diese Zeitung noch nicht gut genug kennt (oder Freunde und Arbeitskollegen hat, die sie gar nicht kennen), darf sich gerne die junge Welt für drei Wochen nach Hause liefern lassen (oder sie für drei Wochen verschenken).
Das kostet Sie nichts, zudem endet dieses Probeabo automatisch nach drei Wochen, es muss also nicht abbestellt werden. Es geht uns darum, dass Sie diese Zeitung kennenlernen. Nach unseren Erfahrungen bestellen sehr viele, die ein Probeabo getestet haben, hinterher die junge Welt mit einem regulären Abo. Übrigens ein konkreter Beitrag zur Hebung des Klassenbewusstseins im deutschsprachigen Raum. Nutzen Sie den nebenstehenden Coupon!
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Die Tageszeitung junge Welt erscheint im Verlag 8. Mai, und der gehört der Genossenschaft LPG junge Welt eG (Linke Presse Verlags-, Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt eG). Dort haben 2.084 Genossinnen und Genossen insgesamt 4.346 Anteile gezeichnet. Auch Sie können Mitglied und Mitherausgeber(in) dieser Zeitung werden. Zeichnen Sie mindestens einen Anteil zu 500 Euro, der auch in monatlichen Raten zu 25 Euro eingezahlt werden kann. Weitere Infos finden Sie im Internet (www.jungewelt.de/unterstuetzen/genossenschaft/) oder fordern Sie formlos unsere Genossenschaftsbroschüre an (Verlag 8. Mai GmbH, Torstraße 6, 10119 Berlin).
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!