Zeigen, wie es ist
Als der Bundeswahlausschuss am 8. Juli ein faktisches kaltes Verbot der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) aussprach, war das Echo in den Medien groß, oft nicht ganz ohne Spott und Häme. Davon, dass das Bundesverfassungsgericht dieses Vorgehen nun für rechtswidrig erklärt hat und die DKP bei der Bundestagswahl erneut antreten darf, hört man in der bürgerlichen Presse wenig. Offenbar möchte man mit einer positiven Berichterstattung der Partei keinen Gefallen tun. Nur Bild schafft es, dem Urteil in einer kryptischen Meldung eine sensationslüsterne und antikommunistische Note hinzuzufügen, wenn sie »Umsturz-Partei DKP darf zur Bundestagswahl antreten« titelt.
Auch während der regierungsfeindlichen Proteste in Kuba war die Berichterstattung mangelhaft und schlampig. Namhafte Zeitungen schmückten ihre Artikel mit Bildern dieser Demonstranten, die sich jedoch nicht selten als Aufnahmen von Gegendemonstranten entpuppten, die in Havanna die Revolution verteidigten. Stillschweigend gestanden Nachrichtenportale ihren Fauxpas ein und änderten die Bildunterschriften.
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