Auf Schultern von Riesen
Von KommunikationDer Zwerg auf den Schultern eines Riesen kann weiter schauen als dieser selbst. Das Bild wird seit dem 12. Jahrhundert verwendet, um Wissensfortschritt von Generation zu Generation zu erklären. Und so sitzt die Tageszeitung junge Welt auf den Schultern der Riesen Marx und Engels. Eben diese Position verschafft ihr die nötige Weitsicht zur Beurteilung politischen Geschehens – wie etwa des Abstimmungsverhaltens der Linkspartei zum Kampfeinsatz der Bundesregierung in Afghanistan ohne UN-Mandat.
Die nun systemtragende Partei mit linkem Anstrich hat eine »rote Linie« überschritten. Nur sieben ihrer Mandatsträger votierten mit »Nein«, fünf stimmten sogar zu, der Rest enthielt sich. Das Establishment der Partei hat die Schultern marxistischer Geistesriesen verlassen und nicht ohne Vorsatz den sozialistischen Horizont aus den Augen verloren. Wohl fühlt man sich statt dessen in den Niederungen bürgerlicher Demokratiesimulation. Jetzt kommt die Fünfprozenthürde in bedrohliche Nähe. Die Verbundenheit mit der arbeitenden Klasse ist längst perdu. Nun ist auch der Markenkern, zuverlässige Friedenskraft zu sein, nachhaltig beschädigt. Gerade jetzt wäre es besonders notwendig, die weiterhin perfektionierte Vorbereitung eines großen Krieges mit einem klaren Nein zu konterkarieren.
Um so aufklärerischer ist das, was die junge Welt zu dieser zentralen Frage zu bieten hat. Momentan zu einem Aktionspreis: Für nur 62 Euro statt 126,80 Euro erhalten Sie drei Monate lang die junge Welt täglich ins Haus geliefert. Nutzen Sie das nebenstehende Formular oder gehen Sie auf unsere Internetseite. Dass eine marxistisch orientierte Tageszeitung auch beim Abonnieren anders tickt, zeigt sich darin, dass viele Leserinnen und Leser Abos gespendet haben. Wer also knapp bei Kasse ist, aber gerne für drei Monate die junge Welt lesen möchte, kann sich bei unserem Aboservice um eine dieser Spenden bewerben. Nur Mut – der Ausblick von den Schultern Marx’ und Engels’ ist erstaunlich.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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