Radiogeschichte als Klassenkampf
Von Maigalerie-KollektivIn der kommenden Woche erzählt jW-Autor André Scheer aus seinem neuen Buch zur Widerstandsgeschichte des Radios, dessen 100. Geburtstag das offizielle Deutschland diesen Oktober feiert. Er berichtet, wie in der Weimarer Republik Schwarzsender zur Information der arbeitenden Bevölkerung entstanden. Wie im Faschismus die Staatskontrolle aufs äußerste verschärft wurde, aber die KPD und andere Organisationen trotzdem Wege fanden zu senden. Im Mittelpunkt stehen Radio Moskau und der Deutsche Freiheitssender 29,8, der der Gestapo und damit dem Hitler-Regime das Leben erschwerten. Es geht um Radio Leningrad und dessen Arbeit während der 872 Tage der Belagerung, ums Radio im Wiederaufbau in DDR und BRD, die Übernahme des DDR-Radios nach 1989 und vieles mehr. Wir freuen uns auf einen kurzweiligen und spannenden Abend!
Buchvorstellung mit André Scheer: »Klassenkampf im Äther: 100 Jahre Radio in Deutschland«, Donnerstag, 12. Oktober 2023, 19 Uhr (Einlass 18 Uhr). Eintritt: 5 € Normalpreis/10 € Solipreis. Um Anmeldung unter maigalerie@jungewelt.de wird gebeten
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!