Anleitung zum Handeln
Wir leben in schwierigen Zeiten. In kapitalistischen Ländern nehmen Desinformation und inhumane Haltungen zu, wofür auch rechte bis faschistische Organisationen und Strukturen sorgen, die von dieser Entwicklung profitieren. Rechte Positionen können sich vor allem dort entfalten, wo linke Kräfte schwächeln. Die Tageszeitung junge Welt und die jährliche Rosa-Luxemburg-Konferenz haben das Potential, dem etwas entgegenzusetzen: Wissen und Aufklärung als Voraussetzung für Veränderung, Vernetzung und Widerstand. Indem sie präzise das beschreiben, was ist.
Erkenntnis und Mut
Dafür bedarf es richtiger Erkenntnis, handwerklicher Fähigkeit, sie nachvollziehbar zu machen und Mut, die Wahrheit auch gegen Widerstände ins Blatt zu heben. Damit das auf Dauer möglich ist, müssen auch materielle und organisatorische Voraussetzungen abgesichert werden. Dazu gehört vor allem eine möglichst hohe Zahl von Leserinnen und Lesern, die bereit sind, ein bezahltes Abonnement der jungen Welt abzuschließen. Weil eine konsequent linke Zeitung, die unabhängig von Konzernen, Parteien oder Kirchen agiert, anders nicht finanziert werden kann. Deshalb kämpfen wir mit unseren Leserinnen und Lesern, aber auch mit fortschrittlichen Kräften im In- und Ausland dafür, dass die junge Welt bekannter wird und ihre Inhalte genutzt werden. Und das mit Erfolg.
Aber gerade das bleibt nicht ohne Konsequenzen: So beschwert sich die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke genau darüber: Die junge Welt sei als auflagenstärkste radikal linke Zeitung wirkmächtig, auch und gerade weil sie sich beim Schreiben der Wahrheit an den Analysemethoden von Marx, Engels und Lenin orientiert. Dabei wolle die junge Welt nicht nur meinungsbildend wirken – sie veranstalte zu solchen Zwecken alljährlich eine Rosa-Luxemburg-Konferenz! Und deshalb darf der deutsche sogenannte Verfassungsschutz uneingeschränkt (also ohne Rücksicht auf Presse- und Meinungsfreiheit) mit geheimdienstlichen Mitteln gegen die junge Welt und ihre Genossenschaft vorgehen. Dieser Zeitung sei der Nährboden zu entziehen, Verbreitung und Reichweite sollen behindert werden – auch durch die Nennung im Verfassungsschutzbericht.
Es genügt also nicht, eine nützliche Zeitung zu machen. Es ist auch dafür zu sorgen, dass sie trotz alledem immer mehr Verbreitung findet. Dieses Problem beschrieb bereits Bertolt Brecht treffend: »Viele, stolz darauf, daß sie den Mut zur Wahrheit haben, glücklich, sie gefunden zu haben, müde vielleicht von der Arbeit, die es kostet, sie in eine handhabbare Form zu bringen, ungeduldig wartend auf das Zugreifen derer, deren Interessen sie verteidigen, halten es nicht für nötig, nun auch noch besondere List bei der Verbreitung der Wahrheit anzuwenden. So kommen sie oft um die ganze Wirkung ihrer Arbeit.« (B.B., Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit, 1935). Brecht betont ausdrücklich, dass die genannten Schwierigkeiten auch für jene groß sind, »die in den Ländern der bürgerlichen Freiheit schreiben«. Das können wir bestätigen. Deshalb müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln, für die Verbreitung der Tageszeitung junge Welt zu sorgen.
Gradmesser für Erfolg
Gradmesser dafür, wie erfolgreich uns das gelingt, ist die verkaufte Auflage der Zeitung und die Zahl der Zugriffe im Internet. Um diese zu steigern, haben wir ein unschlagbares Mittel zur Hand: Die Zeitung! Mit ihr kann man andere neugierig machen, sie vom Nutzwert überzeugen. Die Empfehlung bzw. die Mundpropaganda ist in Kombination mit den diversen Aboformen zum Kennenlernen (vom kostenlosen Dreiwochenabo bis zum preisgünstigen Aktionsabo als Print oder online) der Schlüssel zum Erfolg. Ökonomisch interessant wird das Ganze, wenn nach der Testphase ein Umstieg auf das Vollabo erfolgt.
Über alle Probe- und Aktionsaboformen hinweg haben wir die erstaunlich hohe Umwandlungsqoute von 20 Prozent. Es lohnt sich also, möglichst viele Menschen auf diesem Weg mit der jungen Welt bekannt zu machen. Zur Stärkung unserer materiellen Basis sind auch Spenden wichtig (etwa für unseren Prozesskostenfonds oder jetzt zur Finanzierung der Rosa-Luxemburg-Konferenz). Darüber hinaus kann jeder über eine Mitgliedschaft in unserer Genossenschaft LPG junge Welt eG Mitherausgeber(-in) der jungen Welt werden. Viele unserer Leserinnen und Leser verteilen bei jeder passenden Gelegenheit die Zeitung: im Freundeskreis, auf Demos, bei Veranstaltungen. Das geschieht zumeist regional und dezentral, aber zweimal im Jahr gehen wir bundesweit gemeinsam an den Start: Bei den Ostermärschen und zu den Veranstaltungen rund um den 1. Mai möchten wir mit der aktuellen Ausgabe der jungen Welt an möglichst vielen Orten präsent sein. Bestellungen dafür nimmt unser Aktionsbüro ab sofort entgegen.
Wohltuende Erfahrung
Ein weiterer Gradmesser dafür, ob es uns gelingt, die junge Welt bekannter zu machen, ist die Teilnehmerzahl der jährlich im Januar stattfindenden Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. Hier kann jeder nicht nur die Zeitung und ihre Macherinnen und Macher in Aktion erleben, sondern auch den Querschnitt unserer Leserschaft studieren: Junge und Alte, Gewerkschafter aus Groß- und Kleinbetrieben, Revolutionäre und Pazifisten, In- und Ausländer, Arbeitslose und Jungunternehmer, Studenten und Professoren: Bei allen Unterschieden vereint sie die Sehnsucht nach einer gerechteren Welt und die Bereitschaft, dafür auch etwas zu tun. Auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz ist das sinnlich erlebbar. Und mit dem täglichen Studium der jW (egal ob in der gedruckten oder digitalen Version) erhält man nicht nur die notwendigen Analysen, Hintergrundberichte und Kommentare, sondern auch die Gewissheit, dass man nicht ganz alleine ist mit diesem Wunsch nach einer anderen, gerechteren Welt. Eine wohltuende Erfahrung.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft der Tageszeitung junge Welt
Bestellung von Abos aller Art: jungewelt.de/abo
Bestellung für Verteilzeitungen: aktionsbuero@jungewelt.de
Infos zur Genossenschaft: jungewelt.de/unterstuetzen/genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!