Rutschpartie
Schwindelerregend der Blick in den Abgrund: Keine Frage, von diesem Punkt aus geht es nur abwärts. Ob Martin Menzel, damals erst 14 Jahre alt, einen prophetischen Blick auf das Jahr 2024 werfen wollte, als er sich 2017 mit seinem Foto »Rutschparty« (sic) am Fotowettbewerb der jungen Welt beteiligte? Das bleibt Spekulation. Genauso wie die Frage, »in welchem Land wir am Montag morgen aufwachen«, wie es dieser Tage oft heißt. Fotografie kann politisch sein, kann politisch gelesen werden. Wir erleben aufregende, ja beunruhigende Zeiten – Momente, die darauf warten, mit der Kamera festgehalten zu werden. Auf die technische Perfektion kommt es dabei gar nicht so sehr an. Schon Paul McCartney wusste übrigens, dass es am Ende der Rutschbahn nur einen Weg gibt, als er für den Beatles-Song »Helter Skelter« folgende Zeilen schrieb: »When I get to the bottom I go back to the top of the slide / Where I stop and I turn and I go for a ride / ’Til I get to the bottom and I see you again.« Aufwärts! (jW)
Teilnahmebedingungen und Einsendeschluss unter jungewelt.de/fotowettbewerb
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!