Leserbrief zum Artikel KKH rechnet mit Zusatzbeiträgen
vom 24.08.2009:
Ein sich erweiternd reproduzierender Skandal
Zur Erinnerung. Zwar hatten es Rentner in der DDR (Deutsche Demokratische Republik) nicht gerade dicke, aber ihr Brutto war gleich Netto; es gab keinerlei Beitragsabzüge! Krankenkassenbeiträge waren für Rentner tabu. Heute darf ich mir als EU-Rentner nicht nur solcherlei von der Spärlichkeit Rente abziehen lassen, sondern auch noch alle rezeptfreien Medikamente bezahlen. Es kommt einem dicke! - auch in der KKH-Allianz, wo die Milliarden milliardärsgerecht (siehe Allianz) verteilt werden. Von dort erhielt ich unlängst übrigens ein Angebot zur privaten Zusatzversicherung für "nur" 15 Euro monatlich, da nach einem Krankenhausaufenthalt die oft nötige Nachbetreuung nicht von der gesetzlichen Kasse voll getragen würde. Ich schickte den Wisch als Fehlanzeige mit dem Vermerk, daß der "Kunde" kein Geld dafür habe, zurück. Als solcher wurde ich jüngst bei meinem Hausarzt im Warteraum von einem sich vergeblich vordrängenden Pharmavertreter betitelt, was ich mir mit der lautstark erhobenen Forderung nach sofortiger Verstaatlichung der Pharmaindustrie verbat, damit die Ärzte endlich nicht mehr von Heuschrecken belästigt, sich dem Patienten wieder zuwenden könnten. Mit den Versicherungen verhält es sich nicht anders. Da wird beispielsweise eine Kassengebühr erhoben und ablenkend als "Praxisgebühr" betitelt. Wie sagte mir mal ein Arzt? Eine Versicherung besteht darin, zu betrügen. Und eine Krankenversicherung macht dabei keine Ausnahme. Diese ganze Gesellschaft ist m.E. ein sich ständig erweiternd reproduzierender Skandal.