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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Bundesbank will Sarrazin loswerden vom 03.09.2010:

Keiner hat ihn lieb!

Sarrazin bedient in seinem höchst umstrittenen Buch „Deutschland schafft sich ab" irrationale Ängste vor Überfremdung, Massenverblödung durch fehlende Geburtenkontrolle innerhalb der sogenannten Unterschicht und eine genetisch bedingte Ungleichheit zwischen den Religionen, um nur einige wenige Bespiele zu nennen.
Bis auf die NPD, die ihre menschenverachtenden Ideologien bestätigt sieht und laut applaudiert, verwehren sich alle etablierten Parteien gegen dieses skandalöse Buch, das reißenden Absatz findet.
Vergleicht man nun die von Sarrazin pseudowissenschaftlich dargestellten Thesen mit der Realpolitik der liberal/christlichen Regierung von Merkel und Westerwelle wird unschwer deutlich, dass dem was Sarrazin behauptet, politisch schon längst entgegen gesteuert und damit konkludent bestätigt wird:
So ist in Anbetracht der Tatsache, dass nur noch ein Prozent aller Asylbewerber Asyl erhalten das Recht auf Asyl aus Angst vor Überfremdung de facto abgeschafft, eine Geburtenkontrolle zwischen den Bevölkerungsschichten durch den selektiven Anspruch auf Erziehungsgeld zu Ungunsten der Unterschicht eingeführt worden (Hartz IV-Empfänger haben keinen Anspruch mehr) und Religionsunterricht meist nur im Sinne des Christentums möglich.
Resümierend lässt sich also festhalten, dass genau das, was auch von Merkel u.a. kritisiert wird, in Wahrheit längst durch Einführung der aktuellen Gesetzgebung bestätigt wird und jedwelche Kritik an Sarrazins Buch die Unglaubwürdigkeit der Bundesregierung nicht nur entlarvt, sondern zu dem auch noch unterstreicht.
Von daher ist Sarrazins Buch nicht nur ein willkommener Anlass von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken, das, welch ein Zufall, fast zeitgleich mit der Einführung des Sparpaketes erschienen ist, sondern auch eine Möglichkeit, die eigene menschenverachtende Sozialpolitik medienwirksam zu verschleiern.
In einem scheinen sich aber dennoch alle einig zu sein: Keiner hat ihn lieb!
Gaby Küppers, Marburg/Gießen