Leserbrief zum Artikel Schulz verwahrt sich gegen Kritik
vom 14.02.2014:
„Schändliche Lügen"
Die Knessetabgeordneten sprangen bekanntlich auf, als Herr Schulz kurz die Wasserverteilung ansprach. Das entscheidende Problem sind aber nicht ein paar Abgeordnete der Siedlerpartei Ha-Bayt Ha-Yehudi, sondern, dass das offizielle Israel, die israelische Botschaft in Berlin, sowie auch der amtliche Sprecher der israelischen Wasserbehörde, Uri Schor, sogar noch zulegen (Jerusalem Post) und Israel’s diskriminierende Wasserpolitik schlichtweg leugnen. Hierbei berufen sie sich wiederum fast durchweg auf ein und dieselbe trübe Quelle – die aberwitzig hingebogenen „Berechnungen" eines Siedlers wie Haim Gvirtzman, aus meiner direkten Nachbarschaft, dem ideologischen Hardcore Settlement Dolev, gleich neben Ramallah. Dessen Manipulationen widersprechen sogar offen den in Israel selbst amtlich veröffentlichten Verbrauchszahlen des Statistischen Amtes, des Hydrologischen Dienstes von Israel, sowie auch der eigenen israelischen Wasserbehörde. Herr Schulz war zwar in seinen Absolutzahlen denkbar schlecht beraten – bei einer täglichen Trinkwasserversorgung von nur 70 Litern pro Person gäbe es in Israel einen Aufschrei – landete aber in den Proportionen, also relativ zu den besetzten palästinensischen Nicht-Bürgern, beinahe einen Volltreffer. Wie formulierte doch Wirtschafts-, Religions- und Jerusalem-Minister Bennett so treffend? „We can accept criticism, but we cannot live with lies."