Leserbrief zum Artikel Bisher keine Hinweise auf IS-Bezug von Al-Bakr
vom 17.10.2016:
Bohren nach Wahrheit
Selbstmord kann hier nicht völlig ausgeschlossen werden, ist angesichts der vorangegangenen Umstände aber nicht superwahrscheinlich. Insofern wundert man sich, warum die junge Welt nun mainstreamgemäß von Al-Bakrs »Suizid« ohne Anführungsstriche schreibt und überhaupt
bislang nur spärlich und bruchstückhaft über den Fall berichtet. Heißt es etwa in der Samstagausgabe, Al-Bakr habe sich erst in Deutschland »radikalisiert« und im September 2015 einer Untergrundstruktur des IS angeschlossen, wird am Montag dann unvermittelt die anderslautende Behauptung verbreitet, wonach der Syrer »im August« (2015 oder 2016?), aus der Türkei kommend, mit einem Anschlagsplan in Leipzig gelandet sei. Ein Bemühen um bzw. ein Drängen auf Klärung der genauen Fakten, ein Bohren nach der Wahrheit, ein insistierendes Stellen der unangenehmen Fragen, ist in dieser Sache seitens der jungen Welt leider noch
überhaupt nicht erkennbar.
bislang nur spärlich und bruchstückhaft über den Fall berichtet. Heißt es etwa in der Samstagausgabe, Al-Bakr habe sich erst in Deutschland »radikalisiert« und im September 2015 einer Untergrundstruktur des IS angeschlossen, wird am Montag dann unvermittelt die anderslautende Behauptung verbreitet, wonach der Syrer »im August« (2015 oder 2016?), aus der Türkei kommend, mit einem Anschlagsplan in Leipzig gelandet sei. Ein Bemühen um bzw. ein Drängen auf Klärung der genauen Fakten, ein Bohren nach der Wahrheit, ein insistierendes Stellen der unangenehmen Fragen, ist in dieser Sache seitens der jungen Welt leider noch
überhaupt nicht erkennbar.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.10.2016.