Leserbrief zum Artikel Trump gegen Bankenregulierung
vom 06.02.2017:
Präsident der Wall Street
Während der Wahl hat Donald Trump stets versichert: »Ich bin einer von Euch!« Und: »Amerika zuerst!« Die Nichtwähler und nicht nur sie zeigen in ihren anhaltenden Protesten, dass sie begriffen haben, was der gewählte 45. Präsident der USA damit meint. Die hektische Umsetzung seiner »Wahlversprechen« und deren Wirkung machen deutlich, er ist Milliardär, und seinen Reichtum hat er jenen genommen, denen er vorgibt zu helfen. Um ihn versammeln sich Gleichgesinnte, wie auch der jetzt berufene Verfassungsrichter Neil Gorsuch (…), der gleichermaßen wie Trump für die Todesstrafe ist und einflussreiche Freunde in der Wallstreet hat. Martin Schulz als SPD-Kanzlerkandidat will keine »amerikanische Wahl«. Er leugnet nicht sein Herkommen, wenn er sagt: »Ich bin kein Studierter.« Sein Schlüsselwort in seiner Antrittsrede ist Gerechtigkeit. »Es geht nicht gerecht zu, wenn in Schulen der Putz von den Wänden bröckele, aber Milliarden Euro für die Rettung von Banken bereitgestellt werden.« Das Bankenproblem ist lösbar. Das setzt aber die Abwahl von Frau Merkel voraus. Karl Marx hat weder den Aufstieg der Volksrepublik China noch das Ende der Sowjetunion vorausgesehen. Wohl aber die menschenverachtende Methode zur Erzielung des Maximalprofits, wie sie von der Leitstelle des Kapitals, der Wall Street und ihren Trumps, weltweit praktiziert wird. Auch er wird sich letztlich an die Weisungen der Wall Street und der US-Rüstungsindustrie halten. Er ist Milliardär und Großkunde der Deutschen Bank, die nicht zufällig namhafter Spender der Republikanischen Partei war.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 06.02.2017.