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Leserbrief zum Artikel Zeitgeschichte: Lenin zurück aus Zürich vom 16.08.2017:

Mutige Kämpfer

In diesen Tagen wird in der Presse über die Wiederaufstellung des Lenin-Denkmals im Zeughaus berichtet. Während allein die jW darüber informiert, dass die nach dem Raub durch die Wehrmacht nach Eisleben verbrachte Lenin-Statue von Antifaschisten vor der Vernichtung bewahrt wurde, schweigt sich die bürgerliche Presse über die Retter dieses bedeutsamen Denkmals aus. Es ist sicher auch heute noch der Erwähnung wert, dass seit 1939 im Eislebener Gebiet eine Widerstandsgruppe tätig war, die sich 1942 mit der illegalen KPD-Organisation zur »Antifaschistischen Arbeitergruppe Mitteldeutschland« (AAM) zusammenschloss. Zu ihrer Leitung gehörten Robert Büchner, Otto Gotsche sowie Kläre und Adolf Jahns. Der US-amerikanische Historiker Norman M. Naimark bezeichnete die Widerstandsgruppe – die auch für die Sicherung und die Aufstellung des Lenin-Denkmals vor dem Einmarsch der Roten Armee in Eisleben sorgte – als die »zahlenmäßig stärkste und bestorganisierte Widerstandsorganisation im Reichsgebiet«. Diese mutigen Kämpfer gegen den Faschismus verdienen wohl eine Erwähnung, wenn nicht selbst ein Denkmals.
Prof. Herbert Graf
Veröffentlicht in der jungen Welt am 21.08.2017.