Leserbrief zum Artikel Kritik an Post wegen Einschnitten bei Zustellung
vom 04.09.2017:
Schon längst Realität
Mit Erstaunen habe ich diese (…) Meldung gelesen, kommt es hier bei uns auf dem Land doch beinahe regelmäßig zu solchen »Sammelzustellungen«, ohne dass dies mit den Kunden abgesprochen bzw. so etwas angekündigt wurde. Hier wird es nach wie vor geleugnet, dass es Kunden zweiter Klasse gibt. Natürlich lässt sich das von einem Einfamilienhaushalt auch schlecht beweisen. Fakt ist, unser Ort in Schleswig-Holstein mit zirka 200 Haushalten hat zwei Zusteller, der eine fährt täglich seinen Bogen durch den Ort, macht aber für den Bürgermeister und zwei Gewerbebetriebe einen Bogen in den anderen Zustellbereich. Wer da an Zufall glaubt, zieht sich die Hose mit der Kneifzange an. Mein Besuch vor fünf Jahren beim Verteilzentrum brachte unseren Briefträger auf die Idee, mir die Post der vergangenen zwei Wochen gleich mitzugeben, was ich verständlicherweise dankend ablehnte. Ich jedenfalls habe kein Abo der jungen Welt, da ich die Zeitung täglich lesen möchte und nicht ein- oder zweimal die Woche drei bis sechs Stück. Aber mein freundlicher Tankwart verkauft sie mir jeden Morgen gern …
Veröffentlicht in der jungen Welt am 05.09.2017.