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Leserbrief zum Artikel Mit Krieg und Kapital vom 17.04.2007:

Auf beiden Seiten

Wenn das Thema nicht so traurig wäre, käme man aus dem Lachen nicht heraus: "Antiimps", "Antizionisten", "Antideutsche" und wie die ganzen Sandkastenfraktionen sich auch nennen mögen, sind ja auch hier omnipräsent. Ihnen gemeinsam ist vor allem das Wort "Anti" und eine gute Portion Realitätsferne.
In Israel/Palästina treffen die absolut berechtigten Lebensinteressen zweier Völker aufeinander, die sich einzig durch Friedenswillen und Ausgleich lösen lassen - nicht durch einseitige Selbstauflösung einer Seite (wohin auch?). Alle sonstigen Einordnungen in weltumspannende Theorien sind irrelevant und führen nur in eine Richtung: geradewegs in die Sackgasse und schließlich in die Katastrophe.
Der Maßstab der Linken in der Zusammenarbeit mit Akteuren vor Ort kann nur sein, ob umfassender Frieden und Ausgleich wirklich gewollt ist - auf beiden Seiten. Das nennt man in diesem Fall Revolution, alles andere ist Quark.
Beide Völker haben sehr sympathische und bewundernswerte Züge, die von hässlichen Fanatiker-Fratzen verdeckt werden. Es geht um die Stärkung jener Kräfte, die sich für eine zivile Gesellschaft einsetzen, in der Militarismus und Endsiegphantasien keine Chance haben, sondern die Präsenz beider Völker in der Region als große Chance für alle verstanden wird.
Es sind die Fremdinteressen auf beiden Seiten, die kompliziert und gefährlich sind und uns nicht - je nach Sympathien und Interpretation - zu Fehleinschätzungen verleiten sollten.
Wolfgang Hiepen
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