Leserbrief zum Artikel Proteste in Palästina nach Trumps Entscheidung
vom 08.12.2017:
Einig gegen Palästinenser
Staat und Bevölkerungsmehrheit in Israel sind sich also – das sagt nun einfach die Logik – implizit einig in dem völkerrechtswidrigen und inhumanen Bemühen, die dort ansässigen Palästinenser durch tagtägliche Schikanen und Perspektivlosigkeit »wegzugraulen«, also zur Auswanderung zu bringen, da ja deren Bevölkerungswachstum offenbar höher liegt als das der jüdischen Israelis plus Einwanderung aus der »Diaspora« (nach »Israel in den Grenzen von 1967« und in die »Gebiete«). Da wäre ja – ohne arabische Abwanderung – die jüdische Mehrheit im Staate bedroht!
Jeglicher Antisemitismus in aller Welt ist logischerweise, insofern er Israel neue Siedler für die »Gebiete« zutreibt, da nicht mal unwillkommen. Was Rabin während der ersten Intifada an Brutalitäten und klaren Menschenrechtsverletzungen befohIen hat, ist dem gegenüber, was er später bereit war zu tun, m. E. weniger wichtig. Aber auch er verfolgte strikt den Kurs, möglichst keinem Palästinenser, der aus den Ostjerusalem bzw. den »Gebieten« ausreist, eine Wiedereinreise zu gestatten – von den Opfern der Vertreibung (Nakba) 1948 ganz abgesehen.
Jeglicher Antisemitismus in aller Welt ist logischerweise, insofern er Israel neue Siedler für die »Gebiete« zutreibt, da nicht mal unwillkommen. Was Rabin während der ersten Intifada an Brutalitäten und klaren Menschenrechtsverletzungen befohIen hat, ist dem gegenüber, was er später bereit war zu tun, m. E. weniger wichtig. Aber auch er verfolgte strikt den Kurs, möglichst keinem Palästinenser, der aus den Ostjerusalem bzw. den »Gebieten« ausreist, eine Wiedereinreise zu gestatten – von den Opfern der Vertreibung (Nakba) 1948 ganz abgesehen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.12.2017.