Leserbrief zum Artikel Kontroverser Jahresauftakt der Linksfraktion
vom 15.01.2018:
Einigkeit macht stark
Ich begrüße die Idee eines Zusammenschlusses wirklich linker Kräfte, denn die Linkspartei ist im Räderwerk des bürgerlichen Parlamentarismus regelrecht zerquetscht worden, was ihre Führung gerne über sich ergehen ließ. Die Grünen haben sich ja auf diesem Wege auch schon von einer ehemaligen Antikriegspartei zu einer der Gefolgsleute des Kapitals entwickelt und bereits Schaden angerichtet. Muss es erst soweit den Berg hinuntergehen, ehe diese Einsicht zur Einkehr kommt, wenn sie kommt? Sahra Wagenknecht habe ich schon immer verehrt. Dass sie mit Oskar Lafontaine zur Sammlungsbewegung aufruft und damit den ehrlichen Parteigenossen eine Hoffnung gibt, ist gut. Aus ebensolchen Gründen ist vor Jahren die Kommunistische Initiative gebildet worden, um der eigenen und allen Zersplitterungen der bis ins Kleinste gespaltenen Gesellschaft nach der uralten Devise »Teile und herrsche!« eine alternative Organisationen aufzuzeigen. Da gibt es wieder eine Zukunft, nämlich die, dass sich die demokratischen Sozialisten und die Kommunisten in einem großen Sammelbecken vereinen, um der Arbeiterbewegung einen Impuls zur Besinnung auf ihre Kraft zu geben mit dem Ziel, dem Kapital Druck zu machen, denn nachweislich reagiert es nur darauf. Einigkeit macht stark.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 20.01.2018.