Leserbrief zum Artikel Antisemitische Attacke: Kippa war Experiment
vom 20.04.2018:
Kufija und Kippa
Ich habe schon sehr lange mein »Arafat-Tuch« nicht mehr getragen, gestern (am 25.4.) war ich aber versucht, es zu tun. Ich habe mich dann mit einem Schal mit dem typischen schwarz-weißen Muster zufriedengegeben. Warum keine Kippa?
Ich bin gegen Gewalt gegen andere, Andersdenkende, Andersgläubige, woandersher Stammende – also bin ich auch gegen das Schlagen mit einem Gürtel. Aber die Kippa deswegen aufsetzen? Ich bin eben noch viel mehr dagegen und sehe es als ein Verbrechen an, dass israelische Soldaten über die Waffenstillstandslinie in den Gazastreifen hinein auf unbewaffnete, gewaltlose Demonstranten, die jenseits der Waffenstillstandslinie protestieren, scharf und gezielt mit Scharfschützengewehren schießen und dann jubeln, wenn sie wieder einen umgebracht haben.
Uri Avneri, ein Haganah-Kämpfer der ersten Stunde des Staates Israel vor 70 Jahren, hat das berichtet und sich von ihnen distanziert, und das ist wohl wirklich das einzige, was man da tun kann. Parteien, Kirchen und Behörden aber sollten sich nicht als Toleranz-Lehrmeister aufspielen, zumal wenn sie heute ein solches menschenverachtendes Handeln der israelischen Armee »nicht sehen« oder jedenfalls nicht scharf kritisieren wollen.
Ich bin gegen Gewalt gegen andere, Andersdenkende, Andersgläubige, woandersher Stammende – also bin ich auch gegen das Schlagen mit einem Gürtel. Aber die Kippa deswegen aufsetzen? Ich bin eben noch viel mehr dagegen und sehe es als ein Verbrechen an, dass israelische Soldaten über die Waffenstillstandslinie in den Gazastreifen hinein auf unbewaffnete, gewaltlose Demonstranten, die jenseits der Waffenstillstandslinie protestieren, scharf und gezielt mit Scharfschützengewehren schießen und dann jubeln, wenn sie wieder einen umgebracht haben.
Uri Avneri, ein Haganah-Kämpfer der ersten Stunde des Staates Israel vor 70 Jahren, hat das berichtet und sich von ihnen distanziert, und das ist wohl wirklich das einzige, was man da tun kann. Parteien, Kirchen und Behörden aber sollten sich nicht als Toleranz-Lehrmeister aufspielen, zumal wenn sie heute ein solches menschenverachtendes Handeln der israelischen Armee »nicht sehen« oder jedenfalls nicht scharf kritisieren wollen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.04.2018.