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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel »Lifeline«: Urteil im September? vom 31.07.2018:

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Seehofer, wir sehen es als unsere menschliche Pflicht, mit diesem Brief unsere tiefe Betroffenheit und unser Entsetzen über Ihr Verhalten bezüglich der Seenotrettung der 234 Geflüchteten mit dem Schiff der »Mission Lifeline« zu äußern!
Es ist eine menschliche Katastrophe, wenn ein Schiff mit schutzbedürftigen Menschen tagelang nicht an Land gehen darf! Empörend und inakzeptabel aber ist die Tatsache, dass der Kapitän des Schiffes, der sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzt, jetzt wegen einer Formalität vor Gericht steht!
Ihre Partei nennt sich »christlich«. Würde Christus so handeln, wie Sie es tun? Wohl kaum, denn Ihr Handeln ist zutiefst unmenschlich und ist weit entfernt von jeder christlichen Ethik!
Menschen fliehen vor Not, Elend, Hunger, Folter und Tod und ersuchen Schutz und Asyl. Auch dabei setzen sie ihr Leben aufs Spiel. Sie besteigen keinen »Shuttle«, um in den Urlaub zu fahren!
Sie haben als Innenminister den Amtseid nach Artikel 56 unseres Grundgesetzes geleistet.
Das Grundgesetz (hier geht es v. a. um Artikel 1), die Menschenrechte und die Humanität müssen geachtet und eingehalten werden.
Der Kapitän des Schiffes hat seine humane Pflicht, Menschen zu retten, getan!
Sie tun es nicht, Herr Seehofer. Deshalb sollten Sie als Innenminister zurücktreten!
Heike Kunst-Herrmann und Uli Herrmann, Rosenberg/Susanne Heuser und Clemens Lippok, Gundelfingen
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.08.2018.