Leserbrief zum Artikel Und sie kooperieren doch
vom 22.08.2018:
Selbstmörderische Chimäre
Es kann ja durchaus ein rationaler Gedanke dahinterstecken, dass Linke und CDU und andere Parteiungen sich auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen, weil sie möglicherweise den bisherigen Amtsinhaber für nicht mehr kompetent betrachten. Das müssen die Leute, auch die Wähler, vor Ort besser wissen. Dies könnte aber die Einleitung, das klassische Vorspiel, für ein neues Verbündetenverständnis sein, das der thüringische Opportunist (...) Ramelow so freudig aufnahm, wobei ihm dann von der Pseudo-Linken Golze in Brandenburg sekundiert wurde. Würde die CDU, hier die brandenburgische, sich ehrlich auf das Christliche beziehen (Bergpredigt), vielleicht sogar auf das Ahlener Programm der CDU von 1947, dann hätten solch taktische Optionen sogar den angenehmen Geruch des Strategischen. Hier ein kleiner, aber wesentlicher Auszug aus dem Ahlener Programm:
»Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.
Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.«
Die Annahme, die CDU würde sich dieser Wurzel besinnen, ist naiv, so naiv wie manche Linkspartei-»Reformer« glauben machen wollen, der Kapitalismus sei nicht nur zähm-, sondern reformierbar in Richtung soziale und politische Gerechtigkeit.
Seit Bernsteins »Hinüberwachsen« des Kapitalismus in den Sozialismus ist klar, dass das eine Chimäre ist, eine selbstmörderische noch dazu.
»Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.
Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.«
Die Annahme, die CDU würde sich dieser Wurzel besinnen, ist naiv, so naiv wie manche Linkspartei-»Reformer« glauben machen wollen, der Kapitalismus sei nicht nur zähm-, sondern reformierbar in Richtung soziale und politische Gerechtigkeit.
Seit Bernsteins »Hinüberwachsen« des Kapitalismus in den Sozialismus ist klar, dass das eine Chimäre ist, eine selbstmörderische noch dazu.