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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Kretschmer relativiert Berichte über Hetzjagd vom 06.09.2018:

Kretschmer spricht Bände

Kann es noch erschrecken, wieviel Gleichgültigkeit muss wieder verbreitet sein, in welchem Zustand befinden sich diese angebliche Demokratie, dieser Rechtsstaat, diese Wertegemeinschaft? Was ein Kretschmer nach Chemnitz von sich gibt, das spricht Bände, könnte klarer nicht sein, und wer kann das missverstehen in dieser Aussage? Welcher Geist unter Sachsens Regierenden herrscht, müsste alle Parteien alarmieren in diesem Parlament. Wo waren auf die dreisten, leugnenden und wegredenden Worte eines Kretschmer die ebenso deutlichen Worte von Dulig bis zu anderen politischen Lagern? Einzig Die Linke wagte es, und erwartungsgemäß sprang die FDP der CDU bei. Das Feindbild in Sachsen ist klar, wer der Feind zu sein hat, ist Bildungsinhalt für das Volk. »Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd, und es gab keine Pogrome.« Polizei und Presse haben sich bei allen aufmunternden Worten der Regierenden und der AfD auch als Prügelknaben zur Verfügung zu stellen. Die absolute, bestimmte Aussage des Kretschmer ist vielsagend. Die Frage stellt sich unwillkürlich, ob es denn auch faschistischen Völkermord, Judenvernichtung usw. nach allgemeinem Verständnis der Herrschenden nicht mehr gegeben haben darf.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 07.09.2018.