Leserbrief zum Artikel Spahn wirbt für »sozialen Dienst«
vom 17.09.2018:
Umsonst arbeiten für »schwarze Null«
Wenn es nach dem Willen von Herrn Spahn geht, sollen wohl zukünftig auch im Gesundheitswesen Ehrenamtliche zunehmend und dauerhaft Aufgaben von Hauptberuflichen übernehmen – obwohl das Ehrenamt ursprünglich nur als Ergänzung gedacht war und Ehrenamtliche oftmals nicht die für ihre Tätigkeit erforderliche formale Fachqualifikation nachweisen, mit allen damit einhergehenden Risiken. Auf diese Weise soll ein merklicher Beitragsanstieg bei den gesetzlichen und privaten Krankenkassen verhindert und die »schwarze Null« beim Bundeshaushalt weiterhin gesichert bleiben, um bei der nächsten Bundestagswahl möglichst keinen Schiffbruch zu erleiden – denn Politiker denken ja bekanntlich allzuoft nur bis zum nächsten Wahltermin. Deshalb bleibt nur die Hoffnung, dass sich von zukünftigen weiteren Verschlechterungen in der Gesundheitsversorgung betroffene Patienten, Angehörige und Arbeitnehmer bei der nächsten Bundestagswahl wahltaktisch unerwartet wehren.