Leserbrief zum Artikel Windindustrie: IG Metall fordert Rettungsplan
vom 12.11.2019:
Gewerkschaftlicher Totalausfall
Schon bei Beginn des hiesigen Offshore-Windenergie-Booms, unmittelbar nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima, hat die IG Metall komplett versagt. Statt sich von Anfang an gezielt aktiv arbeitsmarktpolitisch in den Aufbau und die Ausgestaltung dieser neuen Branche einzubringen, hat sie diese mehr oder weniger passiv den Hasardeuren, Gangstern und Sklavenhändlern überlassen. Ich habe diese Entwicklung in der Zeit von 2011 bis 2015 in Bremerhaven, Hamburg und zuletzt in Rostock als Ingenieur noch unmittelbar miterlebt. Was dieses Land schon damals dringend benötigt hätte, wären gute und sichere »Arbeitsplätze« gewesen und nicht ein totaler Wildwuchs an billigen und prekären »Jobs«. Statt dessen hat sich die IG Metall mit ihrer Stammklientel noch mehr auf ihren bis dahin sicher geglaubten »Erbhöfen« verschanzt und der weiteren Spaltung der Arbeiterklasse tatenlos zugesehen. Daran hat sich bis heute leider nichts geändert.