Leserbrief zum Artikel Corona gegen alle
vom 12.03.2020:
Fürchterliche Einschläge
Der böse Virus und die gute Artus-Runde von Merkel bis Spahn: Tagtäglich müssen neue Maßnahmen getroffen werden, aber was ist mit den bereits vorhandenen Bedrohungen? Den etwa 25.000 jährlichen Grippetoten, den jährlich anfallenden 80.000 Thrombosetoten? Das wird öffentlich bereits bemerkt: 20.000 Tote, so die Ministerien, haben die erhöhten Dieselemissionen verursacht. Viel Krebs und damit Tod verursachen Atomkraftwerke, auch Pestizide wie Glyphosat. Die Liste könnte man fast endlos verlängern. Was ist der Unterschied zum bösen Coronavirus? Es sind deren zwei: Es ist zum einen die Frage, in welchem Verhältnis stehen die Toten zum Geschäft. VW einzuschränken würde gegebenenfalls den Profit schmälern. So gesehen, sind Tote zwar nicht gewünscht, aber ein Kollateralschaden angesichts des prioritären Ziels Gewinn. Die Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, des Weltmeisters Deutschland in Sachen Kriegführung, sind nun einmal die Begleitmusik des Kriegshandwerkes, das als »gelegentlich unabdingbar« gesetzt ist. Der Coronavirus kann nun aber keinen außer ihm liegenden Zweck aufweisen, und bestellt wurde er auch nicht. Das ist mehr als ärgerlich – entzieht sich einer politischen oder wirtschaftlichen Kalkulation, zu der er ins Verhältnis gesetzt werden könnte. Nun kommt zweitens verschärfend hinzu: Während man die Grippetoten und andere als Sockel mit einkalkuliert hat, der halt so hoch ist, wie er ist, weiß man bei der bisher noch im Verhältnis dazu lächerlich geringen Zahl der Coronatoten nicht, ob sie sich nicht exponentiell nach oben bewegt und ungefragt und nicht mitbedacht und unbestellt fürchterliche Einschläge in die eigene Kalkulationsmasse Volk verursacht. (…)