Leserbrief zum Artikel Russisches Parlament bewilligt Verfassungsreform
vom 12.03.2020:
Grund zum Aufatmen
Die Nachricht, dass »eine am Dienstag eingefügte und vom Parlament beschlossene« Verfassungsänderung dem russischen Staatschef Wladimir Putin eine weitere Amtszeit ermögliche, ist ein Grund zum Aufatmen. Die Situation, dass nach 2024 ein Präsident à la Jelzin, Chodorkowsky oder Nawalny ins Präsidentenamt käme, wäre für Russland und für den Rest der Welt eine Katastrophe. Die Entstehung einer neuen, multipolaren Welt, die eine Hoffnung auf die Einhaltung des Völkerrechts und der UN- Charta gegen die unipolare Herrschaft einer Macht weckt, wäre auf die lange Sicht verschoben. Innenpolitisch würde der Aufbau einer sozialverträglichen Gesellschaft in Russland, die Wladimir Putin anstrebt, trotz der etablierten kapitalistischen Form, die in der Ära Jelzin über Nacht erfolgt ist, zugunsten der westlichen neoliberalen Kapitalismus aufhören. Innen- und außenpolitisch hat Wladimir Putin in der langen Amtszeit bewiesen, dass er ein Mann von Verstand und Anstand ist, trotz zahlreicher Hindernisse und Propaganda des Westens gegen ihn und sein Land. Nicht mehr, aber auch nicht weniger brauchen gerade Russland und der Rest der Welt in unserer Zeit.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 17.03.2020.