Leserbrief zum Artikel Antrag von Assange auf Kaution abgelehnt
vom 26.03.2020:
Assange nicht vergessen
Es ist eine wirre zeit, sie fühlt sich komisch an, beklemmend und gefährlich. »Corona-Infos« klären auf, und gleichzeitig vernebelt dieses Gesundheitsproblem zunehmend den Alltag. Heute morgen habe ich in der Nachrichtensendung auf RT einen Beitrag zu Julian Assange gesehen: Eine große Menschenmenge stand trotz »Corona« vor dem Gefängnis und protestierte für seine Freilassung. Machen wir mit! Als Kinder haben wir Postkarten an Angela Davis geschrieben, bemalt und verziert. Ich würde mir wünschen, dass meine junge Welt nun wieder so eine Kampagne lostritt. Wenn möglich, auf der Titelseite und schnell. Ein Muster im Format einer Postkarte mit der genauen Adresse des Gefängnisses drauf und dem Briefmarkenwert, der aufgeklebt werden muss. Auf der Suche nach Ansprechpartnern und Mitstreitern hatte ich eben auch die letzte Nummer von Melodie und Rhythmus in der Hand. gleich auf der zweiten Umschlagseite sechs tolle Bücher. rechts unten lachte mich Peter-Michael Diestel an, eine Werbung für sein neues Buch »In der DDR war ich glücklich. trotzdem kämpfe ich für die Einheit«. Das passte genau: Vielleicht hatte er auch eine Karte an Angela Davis geschrieben? Vielleicht macht er auch mit. Es braucht Namen und Gesichter, die Vorbild sind und Bewegung in die Idee bringen. Ihr seid die Profis, ich schenke euch diese Idee und hoffe, dass sie unter eurer Regie wichtig und erfolgreich wird.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 27.03.2020.