Leserbrief zum Artikel Linke gegen »irrationale« Rüstungsausgaben
vom 06.04.2020:
Realitätsblindheit
Realitätsblind sind jene Leute von der Linkspartei, denen die Rüstungsausgaben der Bundesregierung und der NATO als irrationale Verschwendung von Steuergeldern erscheinen, da doch Deutschland und auch die NATO von niemandem bedroht würden. Denn die verschwendungskritischen Linken nehmen nicht zur Kenntnis, dass die Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee zu einer Interventionsarmee umgebaut worden ist. Wunderlich ist diese linke Realitätsblindheit vor allem deshalb, weil das politische Herrschaftspersonal den imperialen Bundeswehr-Umbau öffentlich verkündet. So ist in den gültigen »Verteidigungspolitischen Richtlinien« aus dem Jahr 2011 zu lesen, dass die Bundeswehr nicht mehr der traditionellen Landesverteidigung diene, sondern die »deutschen Sicherheitsinteressen« im Rahmen der NATO in aller Welt durchzusetzen habe. Folglich lautet der Befehl der staatlichen Politik ans staatstragende Militär, »einen freien und ungehinderten Welthandel sowie den freien Zugang zur Hohen See und zu natürlichen Ressourcen zu ermöglichen«.
Dass also heutzutage kein Bundeswehr-Soldat als Vaterlandsverteidiger für Deutschland stirbt, vielmehr für die Profite der deutschen Marktwirtschaftsunternehmen getötet und gestorben wird, kann ein jeder wissen, der nicht realitätsblind sein mag.
Dass also heutzutage kein Bundeswehr-Soldat als Vaterlandsverteidiger für Deutschland stirbt, vielmehr für die Profite der deutschen Marktwirtschaftsunternehmen getötet und gestorben wird, kann ein jeder wissen, der nicht realitätsblind sein mag.