Warum die Ungleichbehandlung?
Aus der Presse konnte man entnehmen, dass die Gewerkschaft beschlossen hat, den Pflegekräften, die schon in normalen Zeiten durch permanente Unterbesetzung überlastet sind, für ihren hohen Einsatz während der Coronakrise eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro zu gewähren. Nach näherem Hinschauen muss man jedoch feststellen, dass die Zahlung nur an die Pflegekräfte erfolgt, die gewerkschaftlich organisiert sind. Das empfinde ich als eine schreiende Ungerechtigkeit! Gerade bei Pflegekräften, die seit Wochen mit zu den Heldinnen und Helden unseres neuen Alltags zählen und die durch ihre aufopfernde Tätigkeit nicht nur tagtäglich ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer Familien gefährden, darf es nicht solche gravierenden Unterschiede geben, sondern eine Gleichstellung! In Krisenzeiten, wie wir sie zur Zeit erleben, darf eine Sondervergütung nicht davon abhängen, ob jemand in der Gewerkschaft organisiert ist oder nicht. Hier muss dringend eine Korrektur erfolgen, wenn schon eine Einmalzahlung, dann für alle Pflegekräfte.
Brigitte Topfstädt, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 28.04.2020.