Leserbrief zum Artikel Soloselbständige: Jeder vierte vor dem Aus
vom 30.05.2020:
Alles in den Wind
Die Soloselbständigen leiden massiv wie viele andere unter den von den Länderregierungen verordneten Lockdown-Maßnahmen und Kontaktverboten. Bis vor kurzem galt für einige Selbstständige ein vollständiges Berufsverbot. Für die kompletten Umsatzeinbussen über etwa zwei Monate gab es keine Ausgleichszahlungen, nur für laufende Betriebskosten in bekannten engen Grenzen, nicht mal für den Lebensunterhalt. Ansonsten drohte Hartz IV. Es wäre schön, wenn wenigstens die linke Presse den unseligen Begriff »Coronakrise« vermiede und die für die Lockdown-Maßnahmen – und das daraus resultierende ökonomische Desaster für viele Selbständige, Freiberufler und Künstler – Verantwortlichen in den Länderregierungen klar benennen würde. Das Coronavirus hat keine Läden, Lokale und Bildungseinrichtungen geschlossen. Ich fürchte, es wird sich jeder in Zukunft schwertun mit der Gründung einer Soloselbständigkeit. Denn wenn schon Atemwegsviren, von denen wir bekanntlich regelmäßig heimgesucht werden, die Existenz gefährden können, weil neuerdings sodann Berufsverbot droht, ist die Selbständigkeit von heute an russisches Roulette, wie man so schön sagt. Viele Selbständige stecken ihre gesamten Ersparnisse in die Gründung und nehmen zusätzliche Kredite auf. Alles in den Wind ...