Leserbrief zum Artikel Nachruf: Künstler und Aufklärer
vom 23.10.2020:
Betroffenheit
Noch im Mai rief Rudi mich in seiner warmherzigen Wesensart an und bedankte sich für die Geburtstagskarte zu seinem 99. und das Gedicht, das wir ihm zugesandt hatten. Obgleich ihm das Sprechen nach seinem Schlaganfall schwerfiel, unterhielt er sich 15 Minuten mit mir. Sein Tod macht uns sehr betroffen. Ja, »die Reihen lichten sich«, schrieb mir einst Margot Honecker aus dem fernen Santiago de Chile. Was bleibt, sind die mit klarer geschichtlicher Wahrheit ausgestatteten Spielfilme, die mich in meiner Jugend als DDR-Staatsbürger mitprägten. Und meine Frau und ich, wir sind stolz, diesen wunderbaren vitalen Menschen 2010 einen Tag vor seinem 89. Geburtstag persönlich kennengelernt zu haben, er lobte meine Verse. Fortan blieben wir zumeist per E-Mail und am Schluss in telefonischem Kontakt. Unser teilnahmsvolles Mitgefühl gilt der Familie, vor allem der lieben Frau Roswitha!